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Audiovisuell – und zwar gleichzeitig

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Auch wenn die technischen Möglichkeiten heute sehr viel komfortabler geworden sind: Nach wie vor ist Synchronität für alle Film-, und Fernsehproduktionen von großer Bedeutung. Man versteht darunter die absolute zeitliche Übereinstimmung von Bild-, und Toninformation.

Man kennt das: wenn die Lippenbewegungen eines Sprechers gar nicht mehr mit seinen akustischen Worten übereinstimmen, sprechen wir von Asynchronität. Die Szene ist "out of sync".

 

Wie kann es dazu kommen?

Damit Bild und Ton synchron sind, müssen beide Elemente einerseits mit gleicher und vor allem konstanter Geschwindigkeit laufen und natürlich auch von ihrer Position her exakt zur gleichen Zeit beginnen. Wichtig ist auch, dass Ton-, und Kamera mit der gleichen Bildgeschwindigkeit laufen. In Europa werden Kinofilme mit 24 Bildern/Sek. Fernsehfilme aber mit 25 Bildern/Sek. aufgenommen. Es ist absolut wichtig, beide Geräte auf die gleiche Bildgeschwindigkeit einzustellen!

Schon eine Verschiebung von Ton zu Bild um wenige Bilder bewirkt, dass Ton und Bild auseinander liegen. Wenn eines der beiden Elemente nicht mit konstanter Geschwindigkeit läuft, kann es sein, dass auch wenn zu Beginn einer Einstellung noch alles synchron war, Bild und Ton nach kurzer Zeit auseinanderlaufen. Läuft die Kamera mit 24 Bildern/Sek. der Ton aber mit 25 Bildern/Sek. und die beiden Geräte laufen Bildsynchron, so wäre die Differenz schon nach einer Sekunde 1 Bild.

 

Technische Lösungen für Geschwindigkeit...

Für den Gleichlauf, die konstante Geschwindigkeit gibt es unterschiedlichste Verfahren. Zu Beginn des Tonfilms spielte Mechanik noch eine große Rolle. Bild-, und Tonlaufwerke wurden mechanisch mit dem gleichen Motor angetrieben und waren auf diese Weise starr miteinander verbunden.

Auch später, als man zunehmend mit Perfoband arbeitete, gab es Lösungen bei denen die einzelnen Maschinen starr mit einer mechanischen Achse verkoppelt waren. Fortschrittlichere Lösungen nutzten die Frequenz des Stromnetzes (in Europa 50 Hz) nach der so genannte Synchronmotoren alle mit gleicher Geschwindigkeit liefen.

Die 50 Hz spielen auch eine wichtige Rolle beim Pilottonverfahren. Auch hier sichern sie die gleichbleibende Aufnahme- und Wiedergabegeschwindigkeit von Bild und Ton. Heutige Verfahren nutzen sowohl Timecode als auch Wordclock oder interne Quarzsteuerungen um eine stabile Geschwindigkeit einzuhalten.

 

...und Position

Damit man einen übereinstimmenden Beginn von Ton und Bild sichern kann, gibt es mehrere Verfahren. Am Drehort ist es die Synchronklappe welche einen eindeutig erkennbaren Startpunkt von Ton und Bild garantiert. Am Schneidetisch oder beim fertigen Film sichert der Start durch genormte Markierungen und einen akustischen Piepser auf der „2“ den bildgenauen Beginn.

Auch hier drohen Fehlerquellen: Die Starts für 24 fps (Frames per second, Bilder pro Sek.) und 25 fps unterscheiden sich. Immer darauf achten, dass die Geschwindigkeit des Filmes auch mit der des Startbandes übereinstimmt! Am Schneidetisch werden die Klappen für den Schnitt ja abgeschnitten. Wenn man das Material nach dem Synchron-Anlegen nicht nummeriert hat, können sich beim Schnitt Fehler einschleichen.

 

Modernere Verfahren

Während Synchronklappe und Start im Prinzip nur Startmarken zu Beginn einer Einstellung oder eines ganzen Filmes darstellen, werden mit den moderneren Timecode Verfahren quasi Synchronmarken überall auf dem Film gesetzt. Beim Film zeichnet der Timecode einmal pro Sekunde Tag, Monat, Jahr, Stunde, Minute und Sekunde sowie evtl. eine Kameranummer etc. auf. Diese Informationen müssen gleichzeitig auf dem Tonbandgerät, später DAT,- und heute Flash-Rekorder aufgezeichnet werden und die Timecode-Uhren aller Geräte müssen zu Beginn jedes Drehtages miteinander synchronisiert werden.

 

Bei Video kann man diese Informationen sogar einmal pro Bild aufzeichnen. Doch auch hier, insbesondere bei der Bearbeitung an Computerschnittplätzen können sich Verschiebungen einschleichen. Gerade beim Schnitt sind Verschiebungen im Ton, etwa das Vorziehen des Tones der nächsten Einstellung auf das Ende der vorhergehenden Einstellung, wichtige Gestaltungsmittel. Manchmal geschehen dabei versehentlich Asynchronitäten. Erfahrene Cutter sind in der Lage vom alleinigen Betrachten einer Sequenz zu schätzen um wie viele Bilder diese asynchron sind. Wenn diese Cutter dann sagen: „Ton muss 3 Felder vor“ und es stimmt exakt, oder wenn sie vom bloßen Anschauen des stummen Bildes den Text von den Lippen ablesen können, wird einem klar, dass so manche Erfahrung sich eben doch nicht auf Computer übertragen lässt.

 

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