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Sicher ist nur, dass nichts sicher ist. Wer keine Backups macht, handelt fahrlässig. Strategien für mehr Sicherheit? Wer Medien bearbeitet, Filme schneidet, Animationen erstellt, Töne und Musik mischt, investiert jede Menge Arbeit und Ideen. Und die meisten davon sind in unserer digitalen Welt nun einmal auf Speichermedien, zumeist Festplatten, aber vermehrt auch SSD gespeichert. Und natürlich kosten die ihr Geld und natürlich soll man ja auch nicht immer mit dem Schlimmsten rechnen. Im Fall von Speichermedien sollte man das aber eben doch tun, denn jede Festplatte, jede SSD geht kaputt. Es ist nur die Frage, wann.

Es gibt jede Menge Datenrettungsfirmen, die hervorragend davon leben, dass Firmen und Privatpersonen unwiederbringliche Daten durch Probleme mit dem Speichermedium verloren haben. Wenn der Fall eingetreten ist, dann ist der Schmerz über den Verlust so groß, dass man auch bereit ist, happige Beträge für entsprechende Rettungssoftware oder gar Datenrettung bei der entsprechenden Firma zu bezahlen. Nicht selten werden dann die defekten Festplatten unter Reinraum-Bedingungen dem defekten Festplattengehäuse entnommen und in ein identisches, intaktes Festplattengehäuse gleichen Typs wieder eingesetzt. Oder Spezialsoftware restauriert mühsam, oft Tage,- oder Wochenlang Datei für Datei, die man dann mühsam wieder einbinden muss. Das wird dann besonder teuer.

Kurzum, so ein Ausfall, wie er definitiv früher oder später eintreten wird, ist ein Desaster und kann, etwa wenn dadurch Abgabetermine nicht mehr gehalten werden können, ruinös sein. Und dabei müsste es gar nicht erst so weit kommen, wenn wir etwas weniger gemütlich wären, etwas weniger unser Schicksal in Sachen Datensicherheit herausfordern würden. Was kann man tun, um sich davor zu schützen?

 

Raid ist nur ein Teil der Lösung

Es ist nicht nur in professionellen Arbeitsumgebungen ein erster guter Ansatz, seine Dateien nicht nur einmal, sondern doppelt zu speichern. Man kennt das von Kameras mit zwei SD- Speicherlaufwerken, die parallel die gleichen Aufnahmen auf Speicherkarten schreiben. Natürlich macht es keinen Sinn, jede Datei zweimal von Hand abzuspeichern. Deshalb richtet man am Besten ein sogenanntes RAID (Redundant Array of Independent Disk) ein, einen Verbund von Festplatten, bei dem alle Dateien doppelt abgespeichert werden. Das ist auf jeden Fall schon mal ein guter Starting-Point für mehr Sicherheit. Allerdings muss das RAID auch entsprechend ausgewählt und eingestellt sein, es gibt nämlich auch Raids, die einfach nur zwei Festplatten zusammenfügen um eine größere Speicherkapazität zu erhalten. Man sollte also unbedingt ein "RAID Level 1" wählen.

Im Fall eines Intel Raids (Intel Storage Manager) kann man intern in das Computergehäuse eingebaute Festplatten entsprechend miteinander verbinden, sodass sie von Windows nur noch als eine einzelne Platte erkannt und behandelt werden. Wenn eine Festplatte aus so einem Raid kaputt geht, liegen die Daten weiterhin noch auf der zweiten Platte vor und man hat auch Zugriff darauf.

Alternativ gibt es auch den Windows Speicherpool, hier kann man unter Windows externe Festplatten miteinander zu einem Pool verbinden und auch jeweils alle Daten doppelt speichern. Im Gegensatz zu dem RAID von Intel kann man aber im Fall eines Ausfalls einer Platte, nicht einfach auf die Daten auf der verbliebenen Platte zugreifen. Das ist von Microsoft leider ziemlich schlecht gelöst worden.

 

Backups

So ein RAID ist aber auch nur ein Teil der Lösung. Tatsächlich können auch in einem RAID gespeicherte Dateien verloren gehen. Beim WIndows Speicherpool kann das bereits beim Ausfall einer Platte geschehen. Außerdem kann an dem Arbeitsplatz ja auch ein Wasserschaden / Feuer etc. zur Zerstörung der Daten führen. Man sollte also unbedingt von jedem RAID ein Backup besitzen, also eine vollständige Kopie, die man um das Feuer / Wasserschaden Risiko zu vermeiden, an einem anderen Ort aufbewahren sollte.

Für die Sicherungskopien sollte man möglichst große Festplatten verwenden. Man kann sie regelmäßig, einmal oder mehmals im Monat von Hand kopieren lassen wobei man dann üblicherweise vom System gefragt wird, ob man vorhandene Dateien überschreiben oder überspringen will. Im Fall von unveränderten Bild,- Ton oder Videodateien kann man also ruhig auf auslassen / überspringen gehen, aber bei Schnittdaten von Premiere Sessions etc. wäre das schon wieder fatal, weil man dann den aktuellsten Stand gar nicht sichert.

Hier helfen spezielle Backup-Programme, wie sie häufig bereits von den Plattenherstellern mitgeliefert werden. Allerdings haben einige seltsame Kompressions-Algorithmen, die erzwingen, dass man stets das Sicherungsprogramm verwenden muss um an die gesicherten Datein zu kommen.

Wenn es sich um große Dateimengen handelt, kann es bei manchen Festplatten zu tagelangen Kopier-Sessions kommen. Der Grund liegt dann manchmal gar nicht in der Geschwindigkeit, mit der die Festplatte schreiben könnte, sondern an teilweise absurden Umständen. So legt beispielsweise Seagate bei seinen Expansion Festplatten gerne so primitive USB-Kabel bei, dass diese die Kopiergeschwindigkeit auf absolut absurde 25 MB / Sekunde ausbremsen. Hier kann der Austausch gegen ein ordentliches Kabel Wunder oder konkret Schreibgeschwindigkeiten um die 120 MB / Sekunde bewirken.

Betriebssysteme wie Windows 10 bieten als bordeigenes Systemprogramm die "Datensicherung" an, diese lässt sich recht genau planen und wird auf Wunsch automatisch zu festgeschriebenen Zeiten durchgeführt. Zunächst muss man eine freie Festplatte, die nur für diesen Zweck benutzt wird, an den Rechner anschließen. Dann geht man in der Systemsteuerung von Windows auf "Sichern und Wiederherstellen" und danach auf "Sicherung einrichten". Dort kann man dann die Festplatte auswählen, auf die gesichert werden soll. Die vorgeschlagene Option, dass Windows die Auswahl der Ordner vornimmt, ist für Arbeitsrechner ungünstig, hier werden nämlich nur Betriebssystem und Standardordner (z.B. "Dokumente") gesichert. Deshalb bitte "Auswahl durch Benutzer" wählen, und dann von Hand alle relevanten Ordner markieren. Anschließend kann man in einem Zeitplan festlegen, wann jeweils gesichert werden soll.

Und auch wenn es aufwändig klingt, aber wenn man wirklich sicher sein möchte, sollte man diese Backup-Festplatte dann möglichst zwischen den Sicherungsterminen an einem anderen Ort aufbewahren oder aber eine weitere Kopie auf eine weitere Platte herstellen, die sich an einem anderen Ort befindet. Mühsam, aber sicher.

 

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