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Lichtsetzung

Was der lustige Name mit der Erzeugung lebendiger Ausleuchtung an Filmsets zu tun hat...

 

Wenn man mal die vielen Schattierungen und Verläufe des natürlichen Lichts auf Zimmerwänden etc. beobachtet, so zeigt sich je nach Tageszeit und Lichtsituation eine unglaubliche Vielfalt an Variationen. Ist man aber gezwungen, nicht zuletzt auch für die Unabhängigkeit vom wandernden Sonnenstand, Räume künstlich auszuleuchten und dies natürlich aussehen zu lassen, braucht es jede Menge Finesse, um wenigstens ein paar der natürlichen Lichteffekte nachzuahmen. Dabei ist der finanzielle Aufwand, den natürlichen Lichteinfall zu simulieren, unter Umständen gar nicht groß, manchmal reicht bereits ein großes Stück Karton.

 

Kokolores in der Hand

Im einfachsten Fall schneidet man verschiedene Formen aus einem Pappkarton aus. Arbeitsfoto mit Prof. Mathias Allary im Workshop Filmlicht

 

Eines der Hilfsmittel, Wände und Räume lebendiger und nicht einfach nur statisch hell aussehen zu lassen, ist das Erzeugen von Lichtflecken. Manchmal reicht es schon, einen abgebrochenen Ast voller Blätter in den Lichtweg eines Scheinwerfers zu halten, manchmal ist die Sache jedoch etwas komplexer. Hier helfen sogenannte Kokolores, das sind größere lichtdichte Platten aus Kunstoff, Depron, Holz oder Pappe, aus denen verschiedenste Formen ausgeschnitten wurden.

Die Amerikaner nennen sie Cuculores, bei uns werden sie aber auch als Chichi oder Löchermaske bezeichnet. Dabei handelt es sich um eine dünne schwarzes Kunststoff- oder Holzplatte von ca. 80x120 cm, aus der runde, eckige, längliche Formen (Kreise, Halbmonde, Rechtecke, Schlangenlinien) ausgeschnitten sind (dafür nimmt man die Laub-, oder Bandsäge). Irgendwie sieht es aus wie die Teigreste ausgestochener Weihnachtsplätzchen. Man kann sie natürlich auch im Fachhandel kaufen, aber meist ist es günstiger, sie selbst herzustellen.

 

Kokolores zuschneiden

Karton ist das am leichtesten zu bearbeitende Material, Depron oder andere Kunststoffe sind aber haltbarer

 

Diese Formen können Kreise, Dreiecke, Vierecke, Halbmonde etc. sein. Sinn dieser ganzen Anordnung ist es, vielfältige Lichtflecken zu erzeugen, die sich dann im Raum abbilden und diesen lebendiger machen. In der einfachsten Variante ist das einfach ein Karton, aus dem man diese Formen auschneidet. Ein geiwsser Abstand zum Scheinwerfer ist auch notwendig, damit der Lichtkegel mehrere Formen trifft. Das ist ein ähnliches Verfahren, wie man es für Fensterkreuze oder auch Jalousieneffekte verwendet.

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Professionell gefertigte Kokolores haben Befestigungsstäbe mit denen man sie in einem Gobohead einspannen kann

 

Sie werden, am besten mit Klemmen an Stativen in gewissem Abstand (Vorsicht Hitze!) zum Scheinwerfer befestigt, und so eingerichtet, dass sich im Motiv interessante Licht,- und Schatteneffekte ergeben. Als Scheinwerfer sollte man idealerweise einen Stufenlinser wählen, der hartes Licht erzeugt,- braucht man es etwas weicher kann man das leicht mit einer Diffusorfolie herstellen. Weiches Licht, wie es etwa Fluoreszenslicht (2 Bank, 4 Bank etc.) erzeugt, ist für Kokolores nicht geeignet.

 

Licht und Schatten mit Kokolores

Schatteneffekte einer Pflanze

 

Die unterschiedlichen Lichtflecken machen das Bild interessanter und lebendiger. Und der Aufwand war eigentlich gar nicht so groß um einen realistischeren Lichteinfall zu simulieren. Wie man genau mit ihnen praktisch arbeitet, wird in den Movie-College Workshops Filmlicht erprobt.

 

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