MC18 NOV17x2

Open menu

Social Media Icons Shop 55

 

Elektromagnetische Störungen

Symmetrische Leitungsführung

Überall in der zivilisierten Welt lauern auf unser reines, unschuldiges Tonsignal gefährliche Störenfriede. Brummende Motoren, Transformatoren, Handys, elektrische Zahnbürsten -  kurzum ein ganzes Heer von möglichen Störungen. Die professionelle Tontechnik schützt sich davor so gut es geht mit der so genannten symmetrischen Leitungsführung bzw. Signalverarbeitung. Was das aber genau ist, wissen viele nicht. Grund genug, das Prinzip zu erläutern.

 

Symmetrische Leitungsführung

 

Signal

S ist ein Tonsignal, eine Sinuskurve, welches von einem Studiogerät (Mikrofon, Tonbandgerät etc.) auf den Weg zu einem anderen Studiogerät geschickt werden soll.

 

Übertrager 1

Schlau, wie unser Studiogerät ist, schickt es das Tonsignal bestehend aus einem Draht und der Masse (in der Abb. Grün und Schwarz) am Ausgang durch einen Übertrager. Dieser verdoppelt es und kehrt die Phase (+/-) um. Das heißt, dasselbe Signal wird durch einen Draht positiv und durch einen zweiten Draht negativ geschickt.

 

Störung

Nun lauert unterwegs auf unser Kabel ein hinterhältiges Störsignal. Das Störsignal macht, was Störsignale nun mal so machen: Es versaut die Aufnahme. In einem Kabel in der positiven Kurve und gleichzeitig im anderen Kabel in der negativen Kurve.

 

Übertrager 2

Wenn nun unser Kabel mit den unterwegs eingefangenen Störungen in unser zweites Studiogerät (Mischpult, Nagra etc.) hineingeht, so muss das Signal auf den beiden Adern wieder durch einen Übertrager hindurch. Das Störsignal ist auf beiden Drähten identisch, also nicht phasenverdreht, wie unser Nutzsignal, der Sinus-Ton. Im Übertrager (heute kommen dafür auch so genannte Differenzverstärker zum Einsatz) subtrahiert man die beiden Signale und dabei heben sich die Störsignale auf.

 

Teurer, aber...

Klingt wie Zauberei, ist aber Physik und es gibt das Verfahren bereits seit etwa 40 Jahren! Der Aufwand, Geräte mit symmetrischen Ein- und Ausgängen zu versehen, lohnt sich also - ganz besonders, wenn man es nicht mit kontrollierten Tonstudio-Bedingungen, sondern irgendwelchen Drehorten draußen in der Wildnis unserer Großstädte zu tun hat, denn damit verlieren sogar die meisten Haushaltsgeräte ihren Schrecken.

 

Neu im Shop

Banner Regie GK 4000

Weitere neue Artikel

Es ist ein Tabu, man redet nicht darüber, wie absolut unfair sich manche Schauspieler an Filmsets verhalten...

Segen und Schwächen der KI werden deutlicher. Warum nehmen die Halluzinationen der KI immer mehr zu?

Kameras und Scheinwerfer sind nicht auf dunkle Hauttypen abgestimmt,- die Geschichte einer technischen Ungleichbehandlung

Sie kommen selten vor, doch sie ziehen eine deutliche Spur durch die Filmgeschichte,- wir schauen auf die Highlights...

Hersteller von KI getriebener Musiksoftware geben zu, ihr KI Modell mit kommerziellen Songs trainiert zu haben. Das bedeutet Ärger!

Zu den wichtigsten Tools für die Schärfeerkennung gehört die Einfärbung der scharf abgebildeten Konturen

Viele kreative Filmberufe sind in keiner Weise geschützt,- im Prinzip darf sich Jeder Regisseur*In oder Kamera-frau-mann nennen. Warum ist das so?

Wenn Fans die Prequels oder Fortsetzungen ihrer Kultfilme weiterdrehen, ist jede Menge Eigeninitiative notwendig um an die Vorbilder heran zu kommen

Wer sich mit großen Kameras in kleinen Modellwelten bewegen möchte, braucht einen Schnorchel...

Wenn man viele im Bild sichtbare Lampen, sogenannte "Practicals" verwendet, sind steuerbare LED Birnen ein Muss

Am Rande des Münchner Filmfests hatten wir Gelegenheit, mit Letícia Milano und Johanna Faltinat über Diversität, Inklusion und Antidiskriminierung im Film zu sprechen

Kurzzeitig herrschte Goldgräberstimmung für Serien in Deutschland, doch seit Sommer 23 ist alles anders geworden...