Dem Institut für Rundfunktechnik, kurz IRT haben die Gesellschafter die Finanzierung aufgekündigt. Das auf dem Gelände des Bayerischen Rundfunks in München Freimann untergebrachte Institut hat nach dem ZDF auch die ARD, das Deutschlandradio, das ORF und SRG als Unterstützer verloren. Das Institut erzielt zwar aus Patenten eigene Einnahmen, doch die haben nie gereicht, die volle Finanzierung zu gewährleisten.
Ein Skandal aus dem Jahre 2016, darüber, dass über mehrere hundert Millionen Euro an Lizenzgebühren aus MPEG Patenten vorenthalten und umgeleitet wurden, brachte den Stein des Zweifelns an Sinnhaftigkeit und Nutzen des Instituts ins Rollen. Zwar wurde das Management des Instituts daraufhin ausgetauscht, doch das genügte den Gesellschaftern offensichtlich nicht, um den Fortbestand des Instituts weiter finanzieren zu wollen.
Sicherllich wurde auch die Notwendigkeit einer solchen Institution kritisch hinterfragt. Zu den Aufgaben gehörten etwa das Testen und Empfehlen von technischer Ausrüstung sowie die Festlegung von Standards. In einer immer mehr globalisierten Welt werden diese inzwischen oft an anderen Orten als Freimann festgelegt. Das IRT stellte dabei oft eine Art Europäische Gegenstimme dar. Die Kündigungen der Gesellschafterverträge werden zum 31. Dezember 2020 wirksam.
Die einstige Vorzeigeeinrichtung der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten ist damit in eine Schieflage geraten. Wie es mit dem Institut weitergeht, ob es sich neu ausrichten und vor allem neu finanzieren kann, wird sich in den nächsten Monaten herausstellen.