von Rob Marshall
Filmstart: 25.Februar 2010
Daten
Nine USA 2009
118 Minuten; Regie: Rob Marshall
Guido Contini (Daniel Day-Lewis) gilt Ende der 60er Jahre des vergangenen Jahrhunderts als der beste Filmemacher der Welt. Er hat dem italienischen Film zu Ansehen in der Welt verholfen. Sein neuer Film wird mit großer Spannung erwartet, doch vor Drehbeginn verfällt Guido einer kreativen Krise –eine Regieblockade.
Gejagt von der wissbegierigen internationalen Presse und gejagt von seinem Produzenten flieht Guido aus Rom in ein Hotel an der Küste im Kurort Anzio. Dort versucht er neue Inspiration zu finden. Doch weder geistlicher Beistand eines katholischen Bischofs noch die Anregungen seiner Geliebten (Penelope Cruz), seiner Ehefrau (Marion Cottilard), einer amerikanischen Modejournalistin (Kate Hudson), seiner Kostümdesignerin (Judi Drench), einer Muse (Nicole Kidman), einer Verführerin aus seiner Jugend (Stacy Ferguson) oder seiner verstorbenen Mutter (Sophia Loren) können ihm weiterhelfen.
Zwischen Inspiration und Verzweiflung ringt Guido Contini um sein neues Werk und um sein persönliches Glück.
Dabei wird die Bühne 5 der Cinecitta Studios in Rom zum Schauplatz seiner wilden Tagträume, Erinnerungen und Begierden, während gebannt die Welt auf sein neues Werk wartet.
„NINE" ist eine fulminante und wilde Verfilmung des Broadwaymusicals „NINE", inspiriert von Fellinis „8 ½". Dieser Film möchte sich als Hommage an Fellini und am alten italienischen Film verstehen (man beachte den Auftritt Sophia Lorens). Doch dieser Film ist viel mehr Hollywood als Italien, also eine Art der übertriebenen Inszenierung, welche Fellini vielleicht gefallen hätte. Jedoch inszenieren konnte Fellini sich selbst immer noch am besten (siehe „8 ½"). Man sollte diesen Film daher vielmehr als ein eigenständiges Werk ansehen. Ohne die große Bürde der Hommage vergnügt dieser Film von Rob Marshall („Chicago", „Die Geisha") ohnehin genügend, denn der Zuschauer bekommt eine großartige Musical-Verfilmung präsentiert. Die Stücke sind großartig komponiert, die Tanzeinlagen sind hervorragend choreographiert und faszinieren mit immer wieder neuen Ideen (mein persönlicher Favorit: der Auftritt Kate Hudsons).
So wird jeder Musicalfan auf seine Kosten kommen und sicherlich wird „NINE" „Musical-Filmmuffel", wie ich einer bin, auch begeistern können.
Michael Stadnik