The Station Agent
Daten |
The Station Agent USA 2003, 88 Min REGIE: Thomas McCarthy
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Regie: Thomas McCarthy
Kinostart: 03. Juni 2004
Finbar (Peter Dinklage) liebt Züge. Er arbeitet mit seinem einzigen Freund in dessen Modelleinsenbahnladen, ist in einem Zug-Club, wo sie "Train-Chaser"-Videos anschauen und bastelt im Hinterzimmer des Ladens an Modellen herum. Eines Tages jedoch fällt synchron zu einer kleinen Schaffnerfigur sein Freund einfach um, und steht nicht mehr auf. Laut Testament wird der Laden geschlossen und das Haus verkauft. Finbar erbt ein altes Bahnwärterhäuschen in Newfoundland, New Jersey.
Ohne mit der Wimper zu zucken, lässt er sein altes Leben hinter sich, um in der Einöde in Newfoundland ein neues abgeschiedenes Leben zu beginnen und um sich den neugierigen Blicken und dem Spott zu entziehen, die der nur 1,30m große Mann auf sich zieht. Er will die Einsamkeit. Also macht er sich zu Fuß auf den Weg, da der Zugfan selbst noch nie mit einem Zug gefahren ist. Bereits am ersten Morgen muss er jedoch feststellen, dass sein abgeschiedenes Leben gar nicht so abgeschieden sein wird. Obwohl sein Bahnwärterhäuschen in der Einöde steht, baut sich gleich daneben täglich ein Imbisswagen auf, dessen Betreiber Joe (ein hinreißend nerviger, jedoch sympathischer Bobby Cannavale) ganz und gar nicht in das neue ruhige Leben Fins passen will. Selbst einsam, mit nur einem kranken Vater, der eigentlich den Imbiss führt, drängt er sich Fin mit seinem speziellen Latte und seiner kubanischen Herzlichkeit gutgelaunt Morgen für Morgen auf. Am ersten Tag begegnet Finbar außerdem Olivia (Patricia Clarkson), die ihn gleich zwei Mal nahzu überfährt. Olivia lebt in dem nahen Ort, zurückgezogen vom Leben und vom Ehemann, weil sie den Tod ihres Sohnes Sam nicht verkraften kann. Finbar würde beiden am liebsten aus dem Weg gehen, doch erst zwanghaftes Beieinandersein, gemeinsames Zugschauen, gemeinsame Essen, gemeinsame Spaziergänge.... und später echte Freundschaft bringen die Drei immer wieder auf ein gemeinsames Gleis.
Einsamkeit und Freundschaft stehen im Mittelpunkt dieser charmanten Geschichte, die langsam, aber nie langweilig und mit todernsten Humor erzählt wird. Drei einsame Menschen finden zueinander und zwischen ihnen knüpfen sich zarte Binde zu einer engen Freundschaft, bei der die drei ungleichen Menschen bei den unterschiedlichsten Problemen zusammenhalten und zusammenstehen. Es ist ein Film über Freundschaft und Unterschiede, die zu bewältigen sind. Ein Film der Hoffnung gibt, dass die Welt doch eigentlich doch ganz o.k. ist. Ein Film, den man mit seinen Freunden Sonntagabend auf der Couch ansehen möchte.
Man merkt, dass Tom McCarthy viel Liebe in sein Erstlingswerk gesteckt hat.
Gesehen von Kathrin Metzner