El Triunfo
Daten |
El Triunfo Spanien 2006 REGIE: Mireia Ros |
Regie: Mireia Ros
Nen ist ein junger, sehr begabter Flamenco-Gitarrist und Sänger. Zusammen mit drei Freunden, mit denen er in einer Band spielt, lebt er im berüchtigten "barrio", einem Viertel, das hauptsächlich von Kleinkriminellen, Jugendgangs und verschiedenen Gruppierungen bevölkert wird, die jede auf ihre Art schmutzige Geschäfte machen. Das Sagen in diesem Schmelztiegel, in dem Schwarze, Araber und Gitanos einen Kleinkrieg gegeneinander führen, hat jedoch unbestritten nur einer: "El Gandhi". In sizilianischer Patenmanier kontrolliert er zusammen mit seinen Spießgesellen, mit denen ihn das Veteranentum der früheren Fremdenlegionszeiten verbindet jedes Geschäft, jede Bewegung im Viertel.
Nen und seine Freunde träumen vom Erfolg im Musikgeschäft. Alles, was sie wollen, ist das Viertel verlassen und es so machen, wie Nen's Vater, der zu seiner Zeit ein großer Star des Flamenco war, bevor er eines Tages spurlos verschwand und Nen und seine Mutter zurückließ.
Die Chancen stehen nicht schlecht: Nen und seine Freunde haben die nötigen Voraussetzungen, um es zu schaffen, doch das "barrio" gerät immer mehr zum Pulverfass: Immer öfter eskaliert der Konflikt zwischen Arabern und Schwarzen und endet nicht selten mit Mord und Totschlag. Nen's Vater taucht plötzlich totkrank im Viertel auf und zu allem Überfluss gerät Nen wegen eines schönen Mädchens mit dem Sohn eines der Gandhi-Veteranen aneinander. Die Araber sägen an Gandhis Stuhl und Nens Situation wird zunehmend prekär, als er herausfindet, dass eine Lieson seiner Mutter mit Gandhi der Grund für das Verschwinden seines Vaters sein könnte. Als er diese tot auffindet, kommt es schließlich zum verheerenden Showdown, denn wie so viele im "barrio" ist Nen vor allem auch eins: Ein "Gitano", dessen Blut schnell kocht, wenn es um Rache geht.
Es ist ein bunter, heißer und auch brutaler Film, der uns das Leben im Viertel zeigt. Er ist so, wie die Menschen, die im "barrio" leben. Der Rumba-Flamenco-Kult, der Teil der "barrio"-Realität ist, mag oft für einen Außenstehenden kitschig und überzeichnet wirken, trotzdem ist er Jugendtraum vieler Menschen, die in dieser Wirklichkeit leben. Er ist nicht nur musikalische Untermalung und Nebenhandlung, sondern auch thematisch Programm des Films: Sein Thema ist die bedingungs- und rücksichtslose Leidenschaft und die Macht der aufwallenden Gefühle, die sich immer aufbrausender bis ins Besinnungslose steigernd, am Schluss oft in den Untergang führen. Nicht nur für Latino-Fans ein interessanter Film über Konflikte in einem Mikrokosmos, in denen es v.a. um Macht und große Gefühle geht.
Gesehen von Jérôme Gemander