MC18 NOV17x2

Open menu

Social Media Icons Shop 55

Up The Yangtze

 

Up The Yangtze

 

Regie: Yung Chang

 

Mit beieindruckenden Aufnahmen des Drei-Schluchten-Dammes beginnt diese Dokumentation. Ohne den Zuschauer mit Zahlen und Fakten zu überhäufen, begleitet die Kamera die Familie Yu. Die Aufstauung des Yangtze lässt Ihnen keine andere Wahl als ihr Heim zu verlassen. Die 16-jährige Tochter Yu Shui muss auf eine weiterführende Schulausbildung verzichten und auf einem Kreuzfahrschiff anheuern, um die Familie finanziell zu unterstützen. Unwillig gliedert sie sich dort in das System der modernen Dienstleistung ein.

Auf dem Schiff ist Shui von nun an Cindy. Ein Name, den sich auch die amerikanischen Touristen merken können. Seit ein paar Jahren zieht der „farewell tourism" reiche Westliche auf Flusskreuzfahrt, viele wollen letzte Blicke auf die eindrucksvolle Landschaft werfen.

Cindy teilt von nun an mit mehren Mädchen ein Zimmer, spült Geschirrberge und bekommt Unterricht, welche Themen man bei Gesprächen mit Passagieren besser meiden sollte. Sie erledigt ihre Arbeit nur widerwillig, wird nur langsam von ihren Kolleginnen integriert. Währenddessen wird den Touristen eine heile Welt vorgespielt. Die neugebauten Häuser, ausgestattet mit Elektrizität, Wasser und elektrischen Geräten, sind nur Vorzeigeobjekte für die Landgänge der Passagiere. Diese Menschen verbringen mehrere Wochen an Deck, sie speisen vorzüglich, trinken, tanzen, schießen Photos. Die Koffer werden gepackt und man fliegt nach Hause mit schönen Erinnerungen.

Mit kritischem Blick zeigt der Regisseur die skrupellose chinesische Umsiedlungspolitik.  Die staatliche Abfindung für die Überflutung von Haus und Feldern ist marginal. Sie deckt bei weitem nicht die aufkommenden Kosten eines Umzuges.

Die Familie muss zusehen wie das Wasser Meter für Meter steigt, bis zuletzt auch der Schornstein ihres Hauses unter den Wassermassen begraben wird. Ihre Habseligkeiten werden mit Karren und menschlicher Kraft zum neuen höhergelegenen zu Hause transportiert. Von nun müssen Lebensmittel und Trinkwasser gekauft werden. Eigenes Land besitzt die Familie Yu nicht mehr und blickt nun einer ungewissen Zukunft entgegen.

Abgesehen von diesen eher nachdenklich stimmenden Aspekten bietet der Film jedoch auch eine Komposition von einzigartigen Bildern: glitzernde Kreuzfahrtschiffe bei Nacht auf dem Yangtze und wunderschöne Naturaufnahmen, leider von einer Landschaft, die in dieser Form bereits nicht mehr existiert.

Ein Film, der einem im Gedächtnis bleibt und den man nur weiterempfehlen kann.

 

gesehen von Eva Leiblein

Neu im Shop

Banner Regie GK 4000

Weitere neue Artikel

Einen passenden Prompt eingeben und ein perfektes Video samt Tonspur erhalten? Meta macht es angeblich möglich...

Warum Detektivfilme, wenn es um Kombinatorik, um Rätsel und Spannung geht, bis heute so beliebt sind...

Warum nur hat das Kino immer über sich selbst reflektiert? Der Film selbst spielte immer wieder in Filmen eine Rolle...

Lesen Sie einen aktuellen Testbericht zum Schnittprogramm Movavi Editor 2024

Teile des Zombiefilm Remakes von "28 Tage Später" wurden mit einem 15 Pro Max Smartphone gedreht

Von Jäger des verlorenen Schatzes über Lara Croft: Tomb Raider,- Archäologie hat im Kino vielfältige Spuren hinterlassen...

Zum Weltkindertag: Welche Filme für Kinder sind richtig gut, zauberhaft und absolut lohnend, entdeckt zu werden? Die ultimative Liste...

Warum Arthouse-Filme wahrscheinlich benachteiligt werden, wenn sie von Netflix & Co, für schlechte Internetverbindungen optimiert werden...

Premiere Pro und After Effects bekommen mächtige Verbesserungen spendiert, die viel Zeit sparen...

Krankenhäuser sind wie Brenngläser für menschliche Schicksale, -kein Wunder, dass so viele Filme und Serien genau dort angesiedelt sind...

Warum große Katastrophen die Zuschauer seit Anfang der Filmgeschichte bis heute in die Kinos gelockt haben...

Irgendwann ist es passiert, man hat vergessen, Videodateien auf den Rechner zu kopieren und die SD Karte für neue Aufnahmen formatiert. Was kann man tun?