The Lookout
Daten |
The Lookout USA 2007 REGIE: Scott Frank KAMERA: Alar Kivilo SCHNITT: Jill Savitt MUSIK: James Newton Howard |
Internationales Programm
Regie: Scott Frank
„The Lookout" wirkt wie eine Ansammlung aus Versatzstücken jener Filme, die durch ihre Coolness und Einzigartigkeit im Gedächtnis geblieben sind: ein lässig-dickhäutiger Blinder (Jeff Daniels) erinnert in seiner lakonischen Sicht der Dinge an "The Big Lebowski". Auch Gangster „Bone", der aussieht wie der leibhaftige Tod mit Sonnenbrille, könnt so von den Coen-Brüdern stammen. Das Motiv des Filmhelden, der Probleme mit seiner Erinnerung hat und sich mit Hilfe von Notizzetteln durch diesen Thriller schummeln muss, wurde in „Memento" brilliant vorgemacht. Zusätzlich geistern weitere Motive durch die Story: die übermütigen Teenager, deren Leben sich nach einem tragischen Unfall komplett verändert, die Geschichte des ehemaligen Sportstars, der jetzt mit seiner Behinderung klar kommen muss...
Keine Frage: dieser Film ist cool. Man zweifelt nicht wirklich daran, dass sich Unfallopfer Chris Bratt aus der ausweglosen Lage manövriert, in die ihn eine Gruppe Bankräuber gebracht haben. Bis dahin pflastern natürlich einige Leichen den Weg- und man muss sich schon fragen, warum es in dieser Sorte Film immer einen zwar geistig bisschen schlichten, ansonsten aber herzensguten Menschen geben muss (in diesem Fall ein Cop), der extra ausdrücklich erschossen wird. Eigentlich unnötig.
Ansonsten: der scheinbar perfekte Coup, der gehandicapte Anti-Held, coole Sprüche, ein bisschen Sex (und eine Art Beziehung, deren Verwicklung auch am Schluss nicht aufgeklärt wird), Freundschaft, Gewalt, Schuld. Von allem etwas, das gut durchgemischt und mit einem lässig erzählten Rahmen versehen. Ganz nett, aber nicht annähernd eigenständig wie die offensichtlichen Vorbilder. Und wenn der Blinde noch eine weitere Funktion hätte, als Sprüche zu klopfen, hätte es auch nicht geschadet.
Gesehen von Johannes Prokop