Da geht noch was
Daten |
Da geht noch was D 2013, 101 Min. REGIE: Holger Haase
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Regie: Holger Haase
Kinostart: 12. September 2013
Eigentlich wollte Conrad (Florian David Fitz) nur noch das Treffen mit seiner Mutter anlässlich ihres Geburtstags erledigen, bevor er mit Sohn Jonas (Marius Haas) zum Flughafen fährt, wo seine Frau Tamara (Thekla Reuten) und der wohlverdiente Urlaub im Paradies warten. Doch alles kommt anders als erwartet: Nachdem ihm seine Mutter Helene (Leslie Malton) die Trennung von ihrem Mann Carl (Henry Hübchen) offenbart, bittet sie Conrad um einen Botengang ins Elternhaus.
Dort findet er seinen Vater Carl, zu dem er seit Kindertagen keine gute Beziehung hegt, in einem völlig verwahrlosten Zustand. Als dieser nach einer Auseinandersetzung im leeren Pool landet und sich dabei verletzt, müssen Conrad und Jonas unfreiwillig in Conrads altem Kinderzimmer wohnen und sich um den alten Griesgram zu kümmern. Ein Alptraum für Conrad, der sich schon als Kind immer eine andere, perfektere Familie wie aus der Werbung gewünscht hatte. Während Conrad sich also darum bemüht, das Leben seines Vaters in geordnete Bahnen zu bringen, erblüht nicht nur seine Mutter mit einem neuen Liebhaber, sondern auch Sprössling Jonas entdeckt Interesse am Nachbarsmädchen Kim.
Conrad selbst scheitert beinahe mit seinen Erklärungsversuchen in der Ehe mit Tamara, die bereits wütend am Strand von Goa wartet. Während er sich langsam seinem Vater annähert, erkennt Conrad, dass er vor lauter Traumhausbau und Flüsterschubladen-Karriere selbst darin versagt hat, für seine "perfekte" Familie ein perfekter Vater zu sein. Nicht nur Conrad beginnt sein Leben und seine Beziehung zu hinterfragen, sondern auch Carl begreift langsam, dass er um Helene kämpfen muss.
Der Film überzeugt nicht nur durch die schauspielerische Leistung, sondern betrifft alle emotionalen Ebenen des Zuschauers. Besonders zu Beginn folgt ein Lacher auf den anderen und beansprucht mit herrlich amüsanten Szenen die Lachmuskeln der Zuschauer. Hinter DA GEHT NOCH WAS steckt allerdings mehr als eine seichte Komödie. Die Geschichte nimmt im Laufe der Handlung eine Wendung hin zum Tragischen und thematisiert mit tiefgründiger Ernsthaftigkeit die Probleme des Strebens nach der perfekten Familie. Doch selbst während den ernsteren Momenten des Films gibt es stets etwas zu lachen. Regisseur Holger Haase bringt uns mit seiner Tragikomödie, die durch aberwitzige Komik amüsiert und dennoch tief berührt, zur Erkenntnis, dass das Leben nicht immer perfekt aussehen muss und wohl jede Familie ihre Macken und Kanten hat, die sie zu etwas ganz Besonderem macht.
Gesehen von Lisa Rieger