Daten |
Regie: Tommy Lee Jones Drehbuch: Tommy Lee Jones, Kieran Fitzgerarld & Wesley Oliver Buchvorlage: "The Homesman" von Glendon Swarthout Produzenten: Luc Besson, Peter Brant, Brian Kennedy Mit: Tommy Lee Jones, Hilary Swank, David Dencik, Hailee Steinfield, Mery Streep |
Regie: Tommy Lee Jones Drehbuch: Tommy Lee Jones, Kieran Fitzgerarld & Wesley Oliver Buchvorlage: "The Homesman" von Glendon Swarthout Produzenten: Luc Besson, Peter Brant, Brian Kennedy Mit: Tommy Lee Jones, Hilary Swank, David Dencik, Hailee Steinfield, Mery Streep
Der achte Film in der "Compétition" der diesjährigen Filmfestspiele von Cannes ist THE HOMESMAN von Tommy Lee Jones.
Die Geschichte spielt im Jahr 1854, eine Zeit geprägt von miserabler Lebensqualität und Armut. Drei verheiratete Frauen verlieren in einem kleinen Dorf im Wilden Westen den Verstand und müssen mit einer Kutsche von Nebraska nach Iowa gebracht werden, um dort in einer Kirche untergebracht zu werden. Keiner der Ehemänner hat den Mut, diese schwere Bürde zu übernehmen. Es ist die taffe Mary Bee Cuddy (gespielt von Hilary Swank), die sich freiwillig zur Verfügung stellt und mit den drei geisteskranken Frauen vom einen Bundesstaat in den anderen fährt. Recht schnell trifft sie auf den alten George Briggs (gespielt von Tommy Lee Jones), welcher sich in einer, um nicht zu viel zu verraten, heiklen Situation befindet. Sie rettet ihm das Leben und verlangt im Gegenzug Gesellschaft während der langen Reise. Briggs, ein Mann, der zu seinem Wort steht, begleitet sie, und es entwickelt sich eine sonderbare Beziehung zwischen beiden Charakteren.
THE HOMESMAN galt unter den Presseleuten schon im Vorhinein als Favorit der 67. Filmfestspiele von Cannes. Die ersten 20 Minuten des Films ziehen sich etwas, und man braucht eine Weile, bis man reinkommt. Das Aufeinandertreffen von Briggs und Cuddy sorgt dann allerdings für Aufmerksamkeit, und der Aufbau der emotionalen Bindung zwischen den zwei Protagonisten ist sehr schön inszeniert. Inhaltich ist der Film ein Western der etwas anderen Art: "Ein Hommage an die Frauen", sagt der Regisseur in der Pressekonferenz nach der Premiere. Das weibliche Geschlecht steht stark im Vordergrund, was für das Genre eher ungewöhnlich ist.
Tommy Lee Jones versucht in seinen alten Jahren nochmal etwas Neues. Vom Visuellen her ist der Film sehr stimmungsvoll und ästhetisch. Bei jeder Kameraeinstellung sind Licht und Bildkomposition bis ins kleinste Detail abgestimmt. Ich als Zuschauer hätte mir teilweise ein etwas raueren Look gewünscht; die Aufnahmen wirken oft zu gestellt. Tommy Lee Jones ist und bleibt dennoch ein großer Filmemacher, der sich stets neu ausprobiert, sei es als Regisseur oder als Schauspieler. Auf der Pressekonferenz erläutert er: "Our lives are a never ending search for originality".
geschrieben von Luis Schubert