Filmstart: 19. Februar 2015
Nachdem „Die Frau in Schwarz“ mit Daniel Radcliffe 2012 zu einem überraschenden Erfolg wurde und weltweit die Summe von 127 Millionen Pfund einspielte, war es fast nur eine Frage der Zeit, bis die Frau in Schwarz wieder in den Kinos unserer Welt herumspuken würde. Die Fortsetzung ist jedoch bis auf das titelgebende Gespenst und der stilistischen Gestaltung gelöst von seinem Vorgänger und kann durchaus eigenständig betrachtet werden. Neuer Regisseur, neuer Autor, neue Figuren, gespielt von neuen Schauspielern.
Daten |
Die Frau in Schwarz 2 (GB, 98 Minuten) Regie: Tom Harper Writer: Jon Croker Stars: Phoebe Fox, Helen McCrory |
Die Geschichte ist in England zur Zeit des zweiten Weltkrieges angesiedelt. Eine achtköpfige Schulklasse soll auf eine größtenteils verlassene Insel, weitab der zerbombten Städte, evakuiert werden. Begleitet werden sie von ihrer Direktorin und der jungen Lehrerin Eve Parkins, gespielt von Phoebe Fox. Im Zug lernen sie den Piloten Harry Burnstow (Jeremy Irvine) kennen, welcher im selben Dorf stationiert ist und sie im Laufe des Films des Öfteren besuchen kommen wird.
Einem der Schulkinder nimmt sich Eve besonders an, da am Tage vor der Abreise eine Bombe das Haus seiner Eltern traf und ihn zum Waisen machte: Eduard, ein stiller, braunhaariger Junge mit rundem Gesicht. Seit dem Tod seiner Eltern spricht er kein Wort. Er malt.
Das Haus, in dem die Kinder wohnen sollen, ist heruntergekommen bis baufällig. Direkt über Eduards Bett klafft ein Loch in der Decke. Auf der anderen Seite des Lochs ist ein Raum für Imaginationen. Schon bald wird klar, dass etwas in diesem Haus nicht ganz geheuer ist. Verschlossene Türen sind es nicht immer. Nachts hört man Gepolter aus dem Keller. Eve sieht immer wieder eine dunkle Gestalt. Es wird ernst, als das erste Kind verschwindet...
Neben der Haupt-Horror-Handlung gibt es im Teil zwei auch noch eine kleine Romanze zwischen Eve und Harry, dem jungen Piloten. Regisseur Tom Harper, bekannt durch die Umsetzung erfolgreicher TV-Formate wie „Peaky Blinders“ oder „Misfits“, setzt den Stoff nach Susan Hill, Autorin des Romans „The Woman in Black“, niveauvoll in Szene.
Stoff zum Gruseln bietet das große, verlassene Haus zur Genüge. Die Tapeten halten sich mühsam an den Wänden, der Putz bröckelt, und wo man hinschaut sind alte Spielsachen platziert, wie Puppen, die mit ihren gläsernen Augen in den leeren Raum starren. Klassisch, möchte man sagen.
Genau so wie eine Szene, in der die Hauptperson beinahe unerträglich langsam die Kellertreppe hinuntersteigt, natürlich nachts, mit einer Gaslaterne in der Hand. Wie oft stiegen sie dort schon hinab, die Hauptfiguren vorangegangener Filme? Eigentlich zu oft.
Und doch, „Die Frau in Schwarz“ funktioniert: Gelungene Unterhaltung für einen Abend.
Für mehr dann auch nicht, aber muss das immer sein?
Der Film startet am 19. Februar 2015 in den deutschen Kinos.
gesehen von Roman Neider-Olufs