Daten |
107 Min., USA 2014 REGIE: Damien Chazelle DARSTELLER: Miles Teller, J.K. Simmons, Paul Reiser, Melissa Benoist, Austin Stowell, Nate Lang, Chris Mulkey |
Regie: Damien Chazelle
Kinostart: 19. Februar 2015
Am 19. Februar kommt das US-amerikanische Musikfilmdrama Whiplash in die deutschen Kinos. Schämt euch, falls Ihr noch nichts von dem Film gehört habt! Über 100 Nominierungen hat er erhalten, darunter 5 (unter anderem für Besten Film) bei den diesjährigen Oscars. Der Indie gewann außerdem bei den Golden Globes, Sundance und in Deauville. Auf IMDB befindet er sich schon auf Platz 38 der besten Filme aller Zeiten.
Es geht um den 19-jährigen Schlagzeugspieler Andrew (gespielt von Miles Teller), der an der fiktiven renommierten Schaffer Conservatory of Music in New York studiert. Sein Professor Terence Fletcher (überragend gespielt von J. K. Simmons) ist extrem fordernd und puscht seine Schüler bis an ihr physisches und psychisches Limit. Andrew ist ehrgeizig und möchte seinen Lehrer keinesfalls enttäuschen. Er schottet sich mehr und mehr von seiner Außenwelt ab und versucht, koste es was es wolle, der beste Schlagzeuger der Stadt zu werden.
Boom, zack, zack. Boom, boom, zack! Während der ganzen Films saß ich wie gefesselt an meinem Sessel. Sogar die Popcorntüten wagte kaum jemand anzufassen. Whiplash ist explosiv und hat unglaublich viel Kraft. Obwohl es sich an und für sich immer um die selbe Szene handelt, nämlich um Vorspielen des Studenten vor seinem furchterregendem Professor, gelingt es dem Regisseur Damien Chazelle die Dramatik stets zu steigern und bis zur letzten Szene zu halten. Der Film erweist sich als gefährliches Schüler/Lehrer Duell und ist fesselnder als 90% der Thriller die ich im letzten Jahr gesehen habe. Vor allem der Schnitt ist sehr gelungen; er spielt eine große Rolle und diktiert dem Film seinen stimulierenden Rhythmus. Der Soundtrack ist ebenfalls packend; die schnellen Jazzsongs verleihen dem Film zusätzlichen Takt. Vor dem Einschlafen hörte ich immer noch: Tss, tss, zack. Tss, tss, zack. Tss, tss, zack. Am nächsten Morgen googelte ich nach Schlagzeuglehrern in meiner Umgebung.
Obschon man an den manchmal etwas einseitigen Nebenfiguren merkt, dass sich Damien Chazelle noch am Anfang seiner Regiekarriere befindet, ist ihm Whiplash extrem gelungen. Der ehemalige Harvard Student kann mehr als stolz auf sich sein. Er plante den Feature-Film schon lange, schaffte es allerdings nicht genügend Fördergeld zusammenbekommen. Daraufhin beschloss er zuerst eine Kurzversion des Films zu drehen. Diese war äußerst erfolgreich und er gewann den Jury Preis beim Sundance Filmfestival. Sponsoren zu finden war danach kein Problem mehr für den dreißigjährigen Filmemacher; kluge Taktik.
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Gesehen von Luis Schubert