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Ein perfektes Verbrechen

 

Ein ferpektes Verbrechen

Daten

Ein ferpektes Verbrechen

Spanien 2003

REGIE: Álex de la Iglesia
DREHBUCH: Álex de la Iglesia, Jorge Guerricaechevarría
KAMERA: José L. Moreno
SCHNITT: Alejandro Lázaro
MUSIK: Roque Baños

DARSTELLER: Guillermo Toledo, Mónica Cervera, Luis Varela.

 

Regie: Álex de la Iglesia

Kinostart: 26. Mai 2005

Endlich einmal wieder ein rabenschwarzer Thriller, bei dem man hemmungslos über das Missgeschick anderer Leute lachen kann. Denn was wir- auch nach Abschaffung des deutschen Sommerschlussverkaufs- schon immer wussten: Kaufhäuser sind Kriegsgebiet für Männer.

Rafael González ist erfolgreich, elegant, hasst Mittelmaß und ist Chef der Damenbekleidungsabteilung im Kaufhaus Yeyo's. Eine Armada aus willigen Angestellten (weiblich, ledig) und diensteifrigen Speichelleckern himmelt ihn an. Verkaufen ist sein Leben, er schafft es sogar, einer gelangweilten Frau vor Kassensturz innerhalb von zehn Minuten einen Pelzmantel anzudrehen. Einziges Problem auf dem Karriereweg zum Abteilungsleiter: Don Antonio, Herr über die Herrenabteilung, der ebenfalls interessiert ist. Als der Konkurrent den Job tatsächlich bekommt, endet ein Streit für diesen versehentlich als Leiche am Kleiderhaken. Einzige Zeugin: die hässliche Angestellte Lourdes, die (garantiert eine Ausnahme) noch nie von Rafael beglückt wurde. Die perfekte Gelegenheit, das zu ändern. Sie erpresst Rafael. Zuerst erzwingt sie eine Nacht mit ihm, dann die Entlassung der hübschen Konkurrentinnen. Immer tiefer zieht sie ihn in die Beziehungsfalle und schafft es schließlich sogar mittels fiesem "Nur die Liebe zählt"- Trick, ihn zu einer Heirat zu bewegen. Und wer Lourdes Mutter gehört hat: "Wenn ich es nicht geschafft hätte, deinen Vater betrunken zu machen, wäre ich heute noch nicht verheiratet", der ahnt schlimmes. Die Hölle fängst gerade erst an. Familienleben, noch dazu so verkorkst wie bei Lourdes zuhause? Nichts für Rafael. Für den ehemaligen Womenizer ist es schon längst zuviel: er hat Wahnvorstellungen und leiht sich Videos über den perfekten Mord aus. Da es diesen jedoch nicht zu geben scheint, gibt es eine Planänderung: das "ferpekte" Verbrechen soll her, und bald ist nichts mehr so, wie es den Anschein hat. Und während das gesamte Yeyo's in apokalyptische Flammen aufgeht, entscheidet sich, ob er die Klette Lourdes jemals los werden wird.

Schon lange nicht mehr hat ein Film mit soviel Lust am makabren Humor losgelegt. Und die ferpekte Besetzung tut das ihre: Mónica Cervera, eine Wucht als hässliches Entlein, das versucht, die Liebe zu erzwingen, und Guillermo Toledo als schmieriger Karrierist, der bei allem Ekel vor unperfekten Dingen zum Schluss so etwas wie Verständnis für Lourdes Situation aufbringt, liefern sich ein großartiges Duell. Die unkonventionelle Regie passt für diesen Film außerdem wie die Faust aufs Auge.

 

Gesehen von Johannes Prokop

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