Regie: Fenton Bailey u. Randy Barbato / Panorama Special / 09.02.2003
Michael Alig (Macaulay Culkin) hat es geschafft. Er ist der König der Club-Kids, einer Gruppe junger Erwachsener, die Ende der Achtziger das New Yorker Partyleben beherrschen. Dabei geht es nicht darum was man tut, sondern wer man ist (It´s not what you do, it´s what you are!).
Ganz nach diesem Motto gestaltet sich dann auch der Prozess der Selbstverwirklichung/-findung: schräge Kostüme, auffälliges Make-Up, alle Sorten Drogen, homo- und heterosexuelle Affären. Es scheint fast keine Grenzen zu geben. Unterstützt wird Michael dabei von James St. James (Seth Green), der ihm zwar anfangs erst zeigen muss, wie man sich in Szene setzt, bald aber von Michaels Auftritten und Partys übertroffen wird. Michaels Drogenkonsum steigt dabei ständig weiter an, bis er eines Tages ausrastet, und seinen Drogendealer ermordet, als dieser von ihm zum wiederholten Male die Zahlung seiner Schulden fordert.
An diesem Punkt beginnt auch der Film, der dann in einem Rückblick die Geschehnisse aufrollt. Da die Geschichte auf wahren Begebenheiten beruht, und sich auch möglichst an diese hält, verliert die Erzählung mit der Zeit an Spannung bzw. bekommt dokumentarischen Charakter, und es fällt auch teilweise schwer, sich in die Figuren und deren Denkweisen hineinzuversetzen, zumindest wenn man nicht Teil dieser Szene war. Seth Green wirkt dabei noch etwas überzeugender als Macaulay Culkin, dem doch noch etwas zu sehr das unschuldige Image des Kevin allein zu Haus anhaftet. Ansonsten ist der Film noch von Musikstücken aus dieser Zeit untermalt, die manchmal sehr gut passen, andere Male aber auch einfach nur als Lückenfüller benutzt werden, um die Geschichte voran zu bringen.
Mein Fazit: Der Film dokumentiert sehr gut die Szene der Club-Kids, hat es aber schwer dem Anspruch eines Spielfilms mit Unterhaltungswert nahe zu kommen.
Gesehen von Jochen Miksch