Der Streaming Konzern ist nicht begeistert von den Plänen der EU eine 30% Quote für Streaming-Dienste einzuführen. Die EU plant eine gesetzliche Regelung, dass etwas weniger als ein Drittel der Streaming-Angebote für Europa europäische Produktionen sein müssen.
Wenn man bedenkt, dass diese Quote für ganz Europa gelten soll und nicht lokal auf ein Land spezifisch ausgelegt ist, bedeutet dies eine absolut minimale Anforderung. Während etwa in Frankreich 50% aller Kino,- oder Fernsehinhalte französischen Ursprungs sein müssen, würde diese 30 % Europaquote ja die Summe aus allen europäischen Ländern bedeuten.
Es würde also genügen, wenn nur 5% oder gar 1% der Filme aus Frankreich stammen würden und die übrigen 25 oder 29 % aus Spanien, Deutschland, Italien etc. Insofern sind 30% eigentlich extrem wenig, bezogen auf die kulturelle und auch die filmwirtschaftliche Identität der einzelnen europäischen Länder.
Ganz nebenbei darf man nicht vergessen, dass durch die erfolgreiche Vermarktung vor allem amerikanischer Produktionen via Streaming das Produktionsvolumen an europäischen Produktionen sinkt. Die Quote ist also auch ein vorsichtiger Versuch, die europäische Produktionslandschaft zu schützen.
Dass Netflix mit einer derart lockeren Regelung trotzdem Probleme verspürt, ist angesichts der Gewinnmaximierungsträume internationaler Medienkonzerne zwar nachvollziehbar, zugleich aber ein Armutszeugnis.
Wenn Streamingdienste einen Teil der Gewinne an europäische, statt weitgehend nur an amerikanische Produktionsfirmen verteilen, damit diese kulturell eigenständige Inhalte für den Programmpool herstellen, so kann dies nur eine kreative Bereicherung sein.