Am Freitagabend wurden die Schweizer Filmpreise 2018 in der Halle 622 in Zürich Oerlikon verliehen. Die riesige Mehrzweckhalle war in einen Lichtmix aus weißen und violetten LED Strahlern getaucht. Die Mitglieder der Schweizer Filmakademie, also aktive und ehemalige Profis aus der Filmbranche hatten wieder abgestimmt, wer in den verschiedenen Kategorien ausgezeichnet werden sollte. Bereits die Nominierungen gelten als Auszeichnungen und sind mit Geldprämien versehen.
Darunter auch Kurzfilm oder Animationsfilm, sowie ein Ehrenpreis für ein Lebenswerk, der in diesem Jahr an den Animationsfilmer Georges Schwizgebel ging.
Bundesrätin Simonetta Sommaruga begann ihre Eröffnungsrede mit einem Zitat aus dem Film "Vakuum" (Regie: Christine Repond, Produktion: Karin Koch), einem der für "Bestes Drehbuch" nominierten Filme: "Warum können wir nicht mehr wie früher?". Robert Hunger-Bühler (Andre) stellt die Frage an Barbara Auer (Meredith) in der schwersten Krise ihrer Ehe mit Andre, der sie mit HIV angesteckt hat. Der Film zeige, wozu Kino im Stande sei, fügte die Bundesrätin hinzu und schlug einen Bogen zu der Gleichstellung von Frauen in der heutigen Zeit. "Man wolle einfach nicht mehr wie früher" resümierte sie, begleitet von tosendem Applaus.
Der Sonderpreis der Akademie, ein Preis für Bereiche beim Film die keine explizite Preiskategorie besässen, wie Christian Frei, Vorsitzender der Akademie erklärte, war eine echte Überraschung, in mehrfacher Hinsicht. Der Ausgezeichnete konnte nämlich wegen Dreharbeiten in den USA nicht bei der Verleihung anwesend sein und erfuhr, begleitet von einer Handkamera von niemand Geringerem als Jeff Bridges von seinem Preis: Dem Quartz-Kristall für das Maskenbild von "Vakuum" für Thomas Nellen.
Die Filme und ihre Preise
"BLUE MY MIND)"- Bester Spielfilm (Lisa Brühlmann), Bestes Drehbuch (Lisa Brühlmann) und Beste Darstellerin (Luna Wedler)
"L'OPÉRA DE PARIS"- Bester Dokumentarfilm (Jean-Stéphane Bron)
AIRPORT -Bester Animationsfilm (Michaela Müller)
MARIO -Bester Darsteller (Max Hubacher), Beste Darstellung in einer Nebenrolle (Jessy Moravec)
DIE KLEINE HEXE- Beste Filmmusik (Diego Baldenweg, Lionel Vincent Baldenweg, Nora Baldenweg)
KÖHLERNÄCHTE - Beste Kamera (Pio Corradi)
ALMOST THERE- Beste Montage (Gion-Reto Killias)
FACING MECCA- Bester Kurzfilm (Jan-Eric Mack)
VAKUUM- Spezialpreis für Maskenbild (Thomas Nellen)
Beim anschließenden Empfang gab es reichlich Gelegenheit zu ungezwungenem Austausch mit Kolleginnen und Kollegen der Film,- und Medienbranche.
Ein Video von der Veranstaltung findet Ihr unter diesem Link: https://www.facebook.com/srfkultur/videos/1747087045353108/