Auch am dritten Tag war die Messe recht gut besucht und es lohnte sich, einzelne Stände genauer zu begutachten. Viele interessante Innovationen liegen im Detail oder sie sind schlicht unspektakulär im Vergleich zu riesigen Teleskopkränen und Dollies.
Manchmal sind es innovative Steckverbinder, ein anderes Mal pfiffige Lösungen, mit denen man konventionelle Fresnel-Scheinwerfer zu LED Scheinwerfern umbauen kann etc. HMI ist nach wie vor ein Thema, obwohl LED natürlich mächtig aufholt und dank geringerer Leistungsaufnahme und kompakterer Bauweise einige Vorzüge zu bieten hat. Sicherlich ist auch die Lichtqualität ein Thema,- nur hochwertigste LEDs haben eine mit HMI vergleichbare spektrale Farbzusammensetzung.
Ton in 360 Grad, unter Wasser und überhaupt...
Im Ton-Bereich bieten nur wenige Anbieter Mikrofonlösungen für VR an. Sennheisers 4-Kapsel System ist so eine Lösung, auch wenn es noch keine Norm gibt, wie die Matrix, die per Software ausgelesen wird, dann mit den VR Bildern zusammengehen soll. Das überlässt man den VR-Brillenherstellern.
Bei Ambient Audio, dem Münchner Sound-Spezialisten gibt es interessante Unterwasser-Mikrofone zu sehen, die eine erstaunliche Qualität haben und nicht nur für Tauchgänge, sondern auch für Sound-Designer sehr zu empfehlen sind.
Gruppe 3 zeigte neben diversen Tonangeln und Rycote-Korbwindschutzen ein spannendes, durchaus bezahlbares 3-Kapsel Mikrofon mit Richtwirkung von Sanken, welches gleichzeitig ein präzises Monosignal, also auch eine Stereo-Atmo abliefern kann.
Aatons neuer 24-Spur Rekorder, der Cantar X3 kommt im gewohnt futuristischen Design daher. Auch wenn es noch nicht realisiert ist, der Hersteller ist im Gespräch mit diversen Anbietern, um bessere Steuerbarkeit von Funkstrecken sowie software-basierte Filterung von Background-Noise zu erreichen. Diese Fähigkeiten sollen teilweise per Firmware-Upgrade realisiert werden können.
Dynamik satt... HDR
Sonys große Produktions-Kameras haben 14-15 Blendenstufen Belichtungsumfang und das Unternehmen liefert auch gleich die passenden Monitore dazu, sowohl in LCD als auch in OLED, um die größeren Kontraste auch adäquat wiedergeben zu können.
In die Höhe,- per Kran oder per Drohne
Das ist schon seltsam, wenn man die Schwergewichte im wahrsten Sinne des Wortes, die großen Kräne und die Kameradrohnen nebeneinander sieht, wie beide in einem ähnlichen Segment Produkte anbieten. Allerdings haben die Kräne gegenüber den Drohnen nach wie vor den Vorteil, dass sie den Ton nicht ruinieren. In einem Flightcage kann man Gimbals und Drohnen vom Weltmarktführer DJI in Action sehen, wobei die Drohne ein eher kleineres Model ist, was den Gegebenheiten am Stand geschuldet ist.
Herausragender Branchentreff
Dass einige Aussteller bereits am Nachmittag begannen, ihre Stände abzubauen, ist für solche Fachmessen völlig normal, - wer eine lange Anreise hat, will nicht erst zum offiziellen Messeschluss um 18 Uhr beginnen, den Stand abzubauen und heim zu fahren.
Neben dem informellen Wert bot die Cinec zahllose Gelegenheiten, Kolleg-inn-en wiederzutreffen, Kontakte aufzufrischen und mit den Herstellern den direkten Draht zu suchen. Und nichts überzeugt trotz Internet und Sozial Media so sehr, wie ein gelungenes Produkt selbst auszuprobieren und darüber zu diskutieren. So war die Cinec einmal mehr eine absolut gelungene Veranstaltung, die zugleich die Bedeutung des Medienstandorts München deutlich unterstrich.