Die Achte Welt
Daten |
Die Achte Welt 23 Min. KAMERA: Fridolin Schley |
Regie: Fridolin Schley
Weihnachten, Geburtstag, Skiurlaub - die alten Super 8 Familien-Filme aus den siebziger und achtziger Jahren dokumentieren stets die Höhepunkte im Familienalltag, ohne Ton und mit blassen Farben, nicht wie die neueren Videokameras, die Mitte der Achtziger den Untergang des Super-8 Formats einläuteten.
Aus solchen Familienaufnahmen fünf unterschiedlicher Familien hat Fridolin Schley einen Kurzfilm zusammengeschnitten, der mit viel Off-Kommentar versucht den Konsens des Wertes Familie zu definieren, anhand der aufgezeichneten "Rituale". Stellenweise gelingt dies auch, z.B. durch schöne Schnitte über Jahrzehnte hinweg die immergleiche Handlung und Verhaltensweisen dokumentieren: der Vater, der sich immer selbst vor der Kamera inszenieren muss, die stets lächelnde Ehefrau, das ständige Gewinke ...
Mit der Zeit verliert sich der Film aber in sich selbst und versucht zu tiefgründige Interpretationen mittels des ständig präsenten Off-Kommentars in Situation hinein, die vielleicht wirklich nur eine Familienfeier oder einen Ausflug zeigen. Dies mag vielleicht daran liegen, dass der Regisseur fast ausschließlich mit vorhandenem Originalmaterial gearbeitet hat, und dies sicher sehr schwer interessant zu gestalten ist (jeder, der mehr als zwei Minuten alte Super-8 Urlaubsfilme seiner Nachbarn ertragen musste, wird dies bestätigen können).
gesehen von Jochen Miksch, 07.05.03