Regie: Jim Fields, Michael Gramaglia
Punk's not dead - Just like The Ramones. Denn sie kehren zurück in schlechten Filmen wie "End of the Century". Bevor sich der Vorhang unter eindringlichem Quietschen öffnete, war das Kinoerlebnis :"The Ramones" auch noch perfekt. Nach der belehrenden Ansage: "Wenn man noch nie bei einem Konzert der Ramones gewesen war, hat man nicht gelebt", folgt die normhafte Anweisung: " Jetzt bitte nicht mehr sprechen"! Darauf erhob sich eine Stimme aus dem Hintergrund, die durch die Reihen fragte: "Hat jemand mal 'nen Flaschenöffner?" - der Film um die grandiose Punkband "The Ramones" beginnt. Die Rockgeschichte von Joey, Johnny, Tommy und Dee Dee Ramone, die Band aus New York, die in den Staaten einzigartig und ganz anders war, als alles Vorherige. Vier Jungs, die sich selbst mit britischen Bands wie "The Clash" oder den "Sex Pistols" messen konnten.
Doch das Kinoabenteuer enttäuschte so schnell wie die Ramones spielen konnten! Aus der Beschreibung einer "Charakterstudie und Langzeitbeobachtung", entpuppte sich ein zusammen geschnittenes Werk aller auftreibbarer Interviews der letzten 30 Jahre. Egal, ob die Qualität schlecht war oder das Hintergrundrauschen so laut, als säße man vor den verdammten Niagaras, hier wurde wirklich alles Material verwendet. Bei Liveaufnahmen deren Pegel fast die Kinoboxen "gepunkt" hätte, musste man sich fragen, ob das gewollt, schlecht oder einfach nur "The Ramones" waren. Oft bestanden die Filmbilder lediglich aus verwackelten Einstellungen, die von Zuschauern gedreht wurden. Die Erzählung der Geschichte der Ramones war schließlich so unkonventionell, wie die Ramones selber. Erinnert man sich an den quietschenden Vorhang zurück, wünscht man sich, der Motor wär' verreckt und man hätte das Ganze in voller Erwartung auf die Bilder nur mit dem unverwechselbaren Sound gesehen.
Gesehen von Stefan Banas