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Dame, König, As, Spion 127 min. FR, GB, D 2011 REGIE: Tomas Alfredson |
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Regie: Tomas Alfredson
Kinostart: 2. Februar 2012
Der Brite John le Carré, der einst beim MI6, dem britischen Auslandsgeheimdienst arbeitete, wurde später Schriftsteller und verfasste Spionageromane. Das Buch Tinker, Tailor, Soldier, Spy (Dame König As Spion), ein Bestseller, der teils von eigenen Erfahrungen le Carrés inspiriert ist, wurde nun vom Regisseur Tomas Alfredson verfilmt.
England in den 70er Jahren, zur Zeit des kalten Krieges. Der britische Auslandsgeheimdienst ist von einem Maulwurf infiltriert. Als eine Mission in Ungarn, bei der die Identität des Doppelagenten aufgedeckt werden sollte, sich als Falle entlarvt und ein Agent verschwindet, wird der langjährige Geheimdienstchef „Control" (John Hurt) samt Topspion George Smiley (Gary Oldman) vom Dienst entlassen. Smiley wird später jedoch zurückbeordert, um den Maulwurf zu enttarnen. Er beginnt, das Rätsel um die undichte Stelle im MI6 zu untersuchen, unterstützt nur von ein paar Freunden und seinem Scharfsinn.
Ein Problem bei der Umsetzung des Buchs war sicherlich, die hohe Menge an Inhalt in einen Film in Spielfilmlänge zu quetschen. Dies hat zwar per se geklappt, allerdings nicht kompromissfrei. Die Erzähldichte ist sehr hoch und der Zuschauer kann die Szenen kaum auf sich wirken lassen. Doch auch für Anderes bleibt kein Platz mehr: den Aufbau von Spannung. Dem Film, wie der Buchvorlage mangelt es grundsätzlich nicht an erzählerischen Höhepunkten, doch die stilistische Umsetzung dieser, so hat man das Gefühl, bleibt weit hinter seinem Potential zurück. Außerdem hat man den Eindruck, die Handlung ist durch eine komplizierte Erzählstruktur unnötig erschwert.
Während einerseits die Spannungskurve insgesamt relativ flach ausfällt, können andererseits zurzeit wohl nur wenige Spionagefilme „Dame König As Spion" in Sachen Authentizität Paroli bieten. Beim Szenenbild wurde darauf geachtet, die Technik als auf dem neuesten Stand der damaligen Zeit dargestellt wird. Der Look setzt in britischer Manier auf Understatement, weswegen mit 70er-Jahre Klischees, etwa grell orangenen Tapeten, gespart wurde. Stattdessen setzte man auf stimmungsvolles, matschiges Graubraun, die dem 70er Look zugute kommen.
Das ganze wird mit einer illustren Besetzung aus der Riege der renommiertesten britischen Schauspieler gefüllt, die ihre Rollen problemlos ausfüllen. Oldman wirkt als lakonischer, in sich gekehrter Spion stellenweise sogar unterfordert.
„Dame König As Spion" ist empfehlenswert für alle, die sich für Spionage interessieren und sich nicht mit Hollywood-Klischees zufrieden geben. Gerade wer das Buch gelesen hat, sollte sich den Film ansehen. Alle anderen seien vor der Informationsflut gewarnt. Wer auf der Suche nach anspruchsloser Kurzweil ist, sollte über einen Kinobesuch zweimal nachdenken.
Gesehen von Ferdinand Kainz
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