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Daten

Bad Lieutenant - Cop ohne Gewissen

121 Min., USA 2009

REGIE: Werner Herzog
DREHBUCH: William Finkelstein
KAMERA: Peter Zeitlinger
SCHNITT: Joe Bini
MUSIK: Mark Isham

DARSTELLER: Nicolas Cage, Eva Mendes, Val Kilmer, Brad Dourif, Xzibit

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Offizielle Website

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Regie: Werner Herzog

Kinostart: 25. Februar 2010

New Orleans, 1 Jahr nach der großen Zerstörung durch Hurrikane "Katrina": Eine ganze Familie illegaler Einwanderer aus Afrika wird in ihrem bescheidenen Heim abgeschlachtet. Männer, Frauen und Kinder. Die Polizei vermutet, dass diese blutige Hinrichtung irgendetwas mit Drogenhandel zu tun hatte. Alles was man jetzt noch braucht, ist ein wirklich guter Cop, dem es gelingt die Schuldigen zu finden und sie hinter Schloss und Riegel zu bringen. Aber aus irgendeinem Grund soll dieser Cop ausgerechnet Terence McDonagh (Nicolas Cage) sein, und der ist alles Andere als das Abbild eines heldenhaften Verfechters von Recht und Ordnung. Er stiehlt, betrügt, ist schwer drogenabhängig, korrupt und eigentlich fast so kriminell wie die Menschen, die er verhaften soll. Werner Herzogs Remake des gleichnamigen Films von 1992 präsentiert uns einen Antihelden, den wir zwar so nicht oft im Kino zu sehen bekommen, dem es aber leider stellenweise ein wenig an Glaubwürdigkeit mangelt.

Seit Detective McDonagh einem Gefangenen das Leben gerettet hat, leidet er unter grässlichen Rückenschmerzen, die ihm fast jede Bewegung zur Qual werden lassen. Zwar wurde er für seinen Heldenmut zum Lieutenant befördert, allerdings ist er jetzt nur noch in der Lage zu arbeiten, wenn er bis oben hin mit starken Schmerzmitteln vollgepumpt ist. Da wundert man sich nicht, dass er schnell von seinen Medikamenten abhängig wird, und sich auch bald ein paar härtere Sachen wie Kokain zu seiner täglichen Dosis Schmerzmitteln reinpfeift. Zudem stiehlt er, verliert große Summen bei illegalen Wetten, lässt Beweise verschwinden und und und. Ein echter Kleinkrimineller der, als Polizist getarnt, unbehelligt seinen Gelüsten und Obsessionen frönen kann, ohne Konsequenzen befürchten zu müssen. Nur um die Menschen, die ihm nahe stehen, kümmert er sich aufopferungsvoll. Und ganz besonders seine Freundin, die Prostituierte und ebenfalls drogenabhängige Frankie (Eva Mendes), behandelt er mit einer Sanftheit, die man so einem vulgären Grobian wohl kaum zugetraut hätte. Doch nun scheinen MacDonaghs Tage in jeder Hinsicht gezählt zu sein. Zum einen macht ihm sein neuester Fall, der Mord an der afrikanischen Familie, mehr Probleme, als anfangs angenommen. Zum Anderen scheint nun über den Ermittlungen auch noch sein ganzes kriminelles Leben über ihm zusammenzubrechen. Seine Wettschulden werden immer höher, seine Drogensucht wird immer mehr zum Problem, er macht sich Feinde in hohen Kreisen, seine Freundin wird von Mafiosi bedroht und ihm selbst droht eine Suspendierung wegen schwerer Misshandlung. Seine Situation wird nicht nur immer verzweifelter, sondern auch immer gefährlicher. Schließlich lässt er sich auf ein übles Geschäft mit dem Mann ein, den er eigentlich für den Mord der Familie im Visier hat. Ein berüchtigter Drogenhändler, dem er für jede Menge Geld und einem Anteil an der geschmuggelten Ware Informationen verkaufen will. Die Lage spitzt sich immer weiter zu, bis schließlich alles außer Kontrolle zu geraten scheint.

Herzogs Remake, das beim Regisseur des Originals Abel Ferrara auf keine große Sympathie stieß, hat mit seiner Vorlage eigentlich kaum noch etwas zu tun (mit Ausnahme des Produzenten Edward R. Pressman). Anderer Schauplatz, andere Figuren, andere Geschichte. Warum soll es dann überhaupt ein Remake sein? Na gut, abgesehen von einem beinahe völlig neuen Konzept, was hat der Film so zu bieten? Zunächst einmal seinen Hauptdarsteller Nicolas Cage, der zur Abwechslung endlich einmal ein etwas umfangreicheres Mimenspiel an den Tag legt. In seiner Rolle als Detective MacDonagh kann er also schon überzeugen, allerdings wirkt seine Rolle hin und wieder eher wie eine Parodie als eine wirklich glaubwürdige Figur. Aber alles in allem kann sich Cage hier durchaus sehen lassen.

Aber dann gibt es da ja noch die Geschichte, die bis kurz vor Schluss eigentlich auch interessant bleibt, sich dann allerdings mehr oder weniger in Wohlgefallen auflöst. Schier unüberwindbare Probleme klären sich auf einmal wie von selbst und unser Lieutenant löst seinen Fall und wird dafür natürlich ein weiteres Mal befördert. Zugegeben, dieses abrupte und erst einmal ziemlich langweilig anmutende Ende kann einen vielleicht noch in gewisser Weise amüsieren oder auch überraschen, aber die weiteren Entwicklungen der einzelnen Figuren rutschen dann leider doch zu sehr in ein Friede-Freude-Eierkuchen-Klischee ab. Die Freundin wird clean, gibt ihr Dasein als Prostituierte auf und wird schwanger und auch der vorher alkoholabhängige Vater MacDonaghs schafft den Entzug und darf sich nun wieder mit seinem stolzen Sohnemann in der Öffentlichkeit zeigen. Man zieht in ein großes Haus in einer besseren Wohngegend und lässt alle kriminellen Machenschaften hinter sich. Einzig MacDonagh selbst ist nach wie vor drogenabhängig. So hat man es zumindest vermieden eine restlos heile, neue Welt vorzugaukeln, allerdings war man schon sehr sehr nahe dran.

 

gesehen von Mark Zaschka

 

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