One - Der Film
Daten |
One - Der Film USA REGIE: Ward M. Powers DREHBUCH: Ward M. Powers DARSTELLER: Chad Munce, Edwin de Jong, Steve Oatley |
Regie: Ward M. Powers
Kinostart: 03. Mai 2007
Ein Trend, der hoffentlich eine Strömung ankündigt. Immer mehr gewinnt der Dokumentarfilm an interessiertem Publikum. Immer mehr steigt die Nachfrage nach Informationen, Emotionen und Philosophie aus der Realität und nicht aus der Traumfabrik Hollywood. Eine klare Bestätigung liefert dafür auch ONE-der Film von Ward M. Powers. ONE-der Film ist ein Dokumentarfilm, der sich mit dem Leben beschäftigt, dem was dahinter steht und dem was uns alle betrifft ohne irgendwelche Unterschiede. Es war die Vision von Ward M. Powers, einem 45 jährigen Anwalt, den verschiedensten Menschen die vielleicht wichtigsten Fragen zum Leben zu stellen und aus den Antworten einen Film zu machen. Ohne zu wissen, was es bedeutet einen Film zu machen, holte er sich Unterstützung bei seiner Frau und Freunden. Mit einer Kamera und 20 Fragen zogen sie los und trafen über 100 Menschen, verschiedenster Nationen und Religionen. Später wendeten sie sich auch an Denker, Lehrer, Psychologen, Philosophen und Glaubensvertreter. Sie stellten Ihnen die gleichen Fragen und sie bekamen verschiedene Antworten. Am Ende wurde dennoch klar, dass im Grunde alle eins sind. Und der Beweis ist ONE-der Film.
Dem Regisseur Ward Powers ist es gelungen einen Film zu machen, der zum Nachdenken anregt, der anspricht und der vielleicht die ein oder andere Einsicht bringt. In jedem Fall aber gegenseitiges Verständnis bewirkt. Was jedoch die Umsetzung des Films betrifft, so werden erfahrene Cineasten mit Blick für Auflösung und Cadrage jedoch nicht auf ihre Kosten kommen. Denn optisch bietet der Film tatsächlich nur die Darstellung verschiedener Personen an verschiedenen Orten. Eine verwackelte Kamera, verspielte Schwenks und Zooms, Unschärfen, so wie eintauchende Mikrofone sind mehr Beweis für den Idealismus, als für die Professionalität. Auch die Tatsache, dass der ganze Film auf Video gedreht wurde, mag gerade bei einer Kinoleinwand ein Dorn im Auge sein. Doch die Frage ist, welche Ansprüche an eine solche No-Budgetproduktion gestellt werden dürfen. Es ist der Schnitt, die musikalische Untermalung und die Voice-Over, die über das fehlende filmische Grundkonzept hinweghelfen, den Zuschauer bei der Hand nehmen und ihn von Gedanken zu Gedanken führen.
Mit ONE-der Film ist dem Regisseur die schwierige Umsetzung einer im Grunde einfachen Idee gelungen. Und wer mit visuellen Abstrichen leben kann und bereit ist, sich selbst Fragen zu stellen, die wir sonst gerne in unserem Alltag von uns schieben, dem ist dieser Film nahe zulegen. Er ist in jedem Fall sehenswert.
Gesehen von Anna Maier
"One day in Europe", entstanden in Zusammenarbeit mit ARTE und ZDF/Das kleine Fernsehspiel, ist einer von den Filmen, die man sich durchaus begeistert anschaut und bei denen man gleich nach Schluss trotzdem irgendwie enttäuscht ist.