Im Jahr 10191 findet ein imperialistischer Kampf auf dem Wüstenplanet „Arrakis“ statt, wo die Wunderdroge „Spice“ geerntet wird, die sowohl kognitive Fähigkeiten verbessert und das Leben verlängert, als auch die wichtigste Ressource für die Raumfahrt ist. Nachdem die Ernteoperation, auf Befehl des Imperators Shaddam IV, von den „Harkonnen“ weggenommen und an Herzog Leto Atreides (Oscar Isaac) belehnt wurde, beginnt ein neues Kapitel von Unterdrückung für die Einheimische des Wüstenplanetes, die sogenannten „Fremen“. Die „Fremen“ sind aber nicht die einzigen in Gefahr, da dieser Machtwechsel der Ernteoperation eigentlich eine Falle für die „Atreides“ ist, weil ihr wachsendes Imperium und Einfluss auf die anderen Adelshäuser eine Bedrohung für den Imperator geworden sind. Obwohl der Baron Wladimir Harkonnen (Stellan Skarsgård) der persönlichen Beraterin des Imperators Gaius Helen (Charlotte Rampling) verspricht, die Atreides Familie zu verschonen, hat er eigentlich vor, sie auszulöschen. Der junge Protagonist und einziger Sohn der Atreides Familie, Paul Atreides (Timothée Chalamet), muss sich schnell auf die kommenden Nöte vorbereiten und neue Verantwortungen übernehmen, die seine Fähigkeiten und seinen Charakter auf die Probe stellen werden.
Der Film „Dune“ von Denis Villeneuve versucht die Dune Franchise zu erfrischen, die schon im Jahr 1984 eine Verfilmung des Kultromans von Frank Herbert erhalten hat, die aber nach der Meinung von vielen Kritikern gescheitert ist. Viele von den damaligen Kritikpunkten können jedoch für diesen neuen Film ebenfalls angewendet werden. Ob der Film mit dem Buch übereinstimmt, kann ich nicht beurteilen, da ich es nie gelesen habe. Aber das soll keine Ausrede sein. Nur weil man das Buch nicht gelesen hat, heißt es nicht, dass man den Film nicht genießen kann. Viele Filme konnten eigenständig eine tolle Geschichte erzählen, ohne dass der Zuschauer die Buchvorlage lesen musste. Gute Beispiele dafür wären „Harry Potter“, „Der Herr der Ringe“ und „Forrest Gump“. Aber mit Dune wird der Zuschauer so behandelt, als ob er schon die verschiedenen Gruppierungen und ihre Beziehung miteinander kennen soll, anstatt diese Elemente der Geschichte auf eine kluge Art und Weise für die neuen Zuschauer zu erkären. Dies ist eine verlorene Chance, um neue Fans zu bekommen. Darüber hinaus können diese Unklarheiten über die verschiedenen Gruppen das Verständnis der Handlung noch weiter erschweren, die auch eine seltsame Erzählungsstruktur übernimmt. Diese Struktur, die sich von dem üblichen 3 Akten, 2 Wendepunkte und Klimax Gliederung unterscheidet, hätte eigentlich funktionieren können, hätte der Zuschauer nicht ständig über die Politik, dynamische Beziehungen der Figuren, zukünftige Technologie und übernatürliche Mächte nachdenken müssen. Zum Beispiel war der plötzliche Angriff auf die Atreides von den Harkonnen, dem kein Spannungsaufbau vorausgegangen ist, eine tolle Idee, die aber nicht so ganz funktioniert hat, weil die Grundlage dieser Geschichte nicht so deutlich für die neuen Zuschauer erklärt wurde.
Eine Stärke des Films sind allerdings die Spezialeffekte. Mit einem 165 Millionen USD Budget sehen die Landschaften und verschiedene Inszenierungen der Planeten wunderbar aus, und die Kampfsequenzen sind natürlich auch Top. Man wird wirklich von diesem „Dune Universum“ überzeugt. Was aber nicht ganz überzeugt, ist leider die schauspielerische Leistung. Für die meisten Szenen machen die Hauptfiguren einen guten Job, aber manchmal können bestimmte Sachen einfach seltsam aussehen. Das liegt aber hauptsächlich nicht an ihrer Leistung, sondern daran, was sie sagen bzw. tun müssen, wie zum Beispiel den berühmten „Sand Walk“. Der sieht einfach total absurd aus. Manchmal können sogar nur die Kadrierung oder das Licht die Arbeit der Schauspieler viel härter machen, weil alles ab und zu ein bisschen zu künstlich aussieht oder der Fokus auf die falschen Dinge gelegt wird. Viel zu oft werden auch die Figuren einfach in die Mitte des Bildes gestellt, ohne einen guten Grund dafür zu haben. Aber im Allgemeinen kann es sehr einfach sein, viele Aspekte des Films nicht ernst zu nehmen, wenn man nicht in die Geschichte involviert ist, deswegen ist dieser letzte Punkt sehr subjektiv.
Letztendlich muss man unbedingt erwähnen, dass der Film einfach nicht für mich gemacht wurde. Ich darf nicht einfach den „The LEGO Batman Movie“ anschauen und sagen, der Film ist schrecklich, weil dieser Film offensichtlich für Kinder gemacht wurde. Genauso ist Dune ein Film für Menschen, die schon Fans der Franchise sind und Lust auf eine neue Filmversion haben. Dune Fans sollen sie sich darauf freuen, dass diese 2021 Version nur die erste Folge von dieser neuen Wiederbelebung der Franchise ist, weil eine Fortsetzung der Geschichte ist sicherlich bereits geplant.
Gesehen von Tancredi Banone