St. John's Wort
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St. John's Wort J 2001 REGIE: Ten Shimoyama
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Regie: Ten Shimoyama
Der Videospieldesigner Kohei (Yoichiro Saito) und seine Ex-Freundin Nami (Megumi Okina) wollen sich für ein Computerspiel Inspirationen in einem abseits gelegenes Haus holen. Alles auf eine Digitalkamera aufzeichnend durchstreifen sie das Gebäude und finden dabei immer mehr Indizien auf Namis Vergangenheit. Es handelt sich um ihr Geburtshaus, das einst von ihrem Vater, einem exzentrischen Künstler, bewohnt wurde. Langsam deutet immer mehr auf ein schreckliches Geheimnis hin, das sich in dem Haus und somit auch in Namis Vergangenheit verbirgt...
Gleich am Anfang des Filmes wird der Zuschauer in einen Sog von surrealistischen Bildern, hektischen Kamerabewegungen und grellen Farben gezogen. Diese extreme Darstellung wirkt erst sehr experimentell, fügt sich dann aber gut in den Verlauf der Geschichte ein. Der Aufbau des Filmes ähnelt einem Computerspiel, man wird den Gedanken einfach nicht los, dass die beiden Protagonisten sich in einem digitalen Horror-Action-Adventure à la „Resident Evil" befinden. Die Story ist eigentlich schnell abgehandelt und an sich nichts besonderes, doch die Umsetzung ist sehr gut gelungen. Regisseur Ten Shimoyama schafft auf einfach Weise eine düstere Grundstimmung und vermischt dabei reale und digitale Welten. Unterstützt durch die wackligen Handkamera-Bilder und die hervorragenden Geräuscheffekte erzeugt der Film eine beklemmende Atmosphäre, manchmal etwas durchschaubar aber durchaus funktionierend. So sieht das Kino des 21. Jahrhunderts aus.
Michael Metz