Die #metoo Problematik hat nun den WDR dazu bewogen, seinen langjährigen Fernsehfilmchef, einen der mächtigsten Redakteure Deutschlands, frei zu stellen. Wie der Stern, der Spiegel und die Süddeutsche Zeitung melden, wurde Gebhard Henke, der Fernsehfilmchef des Westdeutschen Rundfunks und Professor an der Kunsthochschule für Medien in Köln vom Fernsehdirektor des WDR von seinem Dienst freigestellt.
Henke ist seit 1984 beim WDR und zeichnete als Redakteur verantwortlich für Filme und Serien wie "Lola rennt", "Das Leben ist eine Baustelle", "Der Totmacher", "Die Kanzlei" und "Mord mit Aussicht". Zudem koordiniert er die Tatorte der ARD.
Angeblich sollte Henke sogar die Aufklärung im #metoo Fall Dieter Wedel übernehmen, hatte dies aber abgelehnt und vorgeschlagen, eine externe Person damit zu beauftragen.
Henke hat einen Anwalt beauftragt und streitet jegliches Fehlverhalten ab. Angeblich hätten sich zwei Frauen mit dem Vorwurf sexueller Belästigung durch den Fernsehfilmchef an den WDR gewandt. Nach ersten Fällen im WDR die in den letzten Monaten bekannt wurden haben die Vorwürfe nun die Chefetage erreicht. Inzwischen ermittelt der WDR in fünf Fällen.
Die Freistellung von Henke bedeutet nicht, dass die Vorwürfe gegen ihn bewiesen sind, sie belegt jedoch, wie ernst der Sender die Anschuldigungen nimmt. Inzwischen gibt es auch einen offenen Brief, initiiert von PR-Agentin Heike-Melba Fendel und unterzeichnet von 16 Frauen aus der Medienbranche, die mit Henke zusammengearbeitet haben und in dem sie bestätigen, von ihm in der Zusammenarbeit stets respektvoll behandelt worden zu sein.