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El Ejido - la loi du profit

 

El Ejido - la loi du profit

Daten

El Ejido - la loi du profit

Belgien 2006

REGIE: Jawad Rhalib
DREHBUCH: Jawad Rhalib
KAMERA: Philippe Therasse
SCHNITT: Karima Saïdi

TON: Blaise Jadoul
MUSIK: Marc Van Eyck, Madiha Feguigui, Philippe Boulon, Laila Amezian, Armand Amar

 

Wettbewerb

Regie: Jawad Rhalib

Die andalusische Stadt El Ejido hat sich in den letzten 30 Jahren vom Armenhaus Spaniens zu einer der reichsten Regionen des Landes entwickelt. Unter Franco schon wurde mit dem Bau von Treibhäusern angefangen. Inzwischen werden europaweit Discountmärkte mit dem dort geernteten Gemüse beliefert.

Dieser Aufschwung wird vor allem auf Kosten von Marokkanern und anderen Afrikanern gemacht. Sie kommen als illegale Flüchtlinge ins Land, werden von den Landwirten angestellt. Sie bekommen eine geringe Bezahlung, unzureichende Unterkünfte irgendwo zwischen den Treibhäusern. Sie haben kein Strom, teilweise kein Wasser und müssen pestizidverseuchtes Wasser trinken. Sie verbringen die Tage mit Arbeit oder mit dem Warten auf Arbeit. Ihre Familien haben sie zurückgelassen, um in Europa ihr Glück zu finden, welches sie aufgrund ihrer Illegalität nun auch nicht mehr verlassen können. Doch anstatt ihnen zu helfen, drückt die Stadt und die Polizei beide Augen zu, um die eigenen Interessen zu wahren. Die Landwirte sehen in diesen Umständen kein Grund zur Besorgnis, sie hätten ja früher genauso leben müssen. Außerdem seien es die Marokkaner gewohnt, so zu leben. Unbekümmert und offen wird hier Rassismus zugegeben, wobei sich die Landwirte nicht als Rassisten sehen.

Eindrucksvoll wird das Leid der Arbeiter geschildert. Ihre Trennung von den Familien, ihr Warten an den Pick-up-Points auf Arbeitgeber, ihre Hoffnungslosigkeit, ihre Armut und schließlich ihre Lethargie, die sie daran hindert, sich zur Wehr zu setzen.

In der Region Andalusien scheinen für den Profit alle Türen offen zu stehen. Es werden Gesetzte, zum Schutze der Umwelt und der Menschen, umgangen und moralische und ethische Grundsätze missachtet. Dabei liegt Andalusien in einem Staat der Teil der Europäischen Union ist.

Die Bilder sind teilweise sehr kunstvoll gestaltet, wodurch der Film optisch eine Aufwertung erfährt. Was allerdings hängen bleibt, sind weniger die Bilder als die Ohnmacht gegenüber dieser durch alle Ebenen der Gesellschaft geschützten Sklaverei und der Beigeschmack, den das Gemüse aus Südspanien nun hat.

Der Regisseur Jawad Rhalib drehte ausschließlich ohne Drehgenehmigungen. Um an die expliziten Stellungnahmen der Landwirte heranzukommen, schickte er eine belgische Kollegin vor, da er keine Antwort bekommen hätte.

 

Gesehen von Johannes von Alten

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