Der geschrumpfte Weltkonzern hat auf der CES einen Prototyp einer neuer Super 8 Kamera vorgestellt, die mit Klappdisplay und SD Kartenschacht sowie USB und HDMI Anschlüssen vorgestellt, die ab Herbst lieferbar sein soll. Sie soll einen Mount für Wechselobjektive aus dem Videolager haben (C-Mount) und mit neuem Filmmaterial bestückt werden.
Da Kodak schon lange keine S8 Umkehrfilme mehr herstellt, könnte ein modernes Vision Filmmaterial Verwendung finden, bei dem allerdings von Retro-Look nicht mehr viel zu spüren sein wird.
Bei der Vorstellung in Las Vegas wurden kleine gelbe Kartons mit "Vision 3" und 500 Iso Dageslichtsensibilisierung neben der Kamera präsentiert, das wäre ein Negativmaterial und damit noch einmal ein Qualitätssprung nach vorne gegenüber den alten Umkehr-Prozessen. Daneben wurden auch Kassetten mit einem Schwarzweiß Umkehr Material dem TriX gezeigt.
Es geht Kodak also offensichtlich nicht darum, einen Oldschool Retrolook anzubieten, sondern das analoge Filmerbe für ambitionierte Newcomer, Filmstudenten und Filmbegeisterte mit kleinem Budget zugänglich zu machen. Die Kamera selbst wirkt vom Gehäuse her, sehr nach Plastik, ob das der Formfaktor ist, den ambitionierte Schmalfilmer von heute, die bereits von Video allerlei Rigs und Cages gewohnt sind, suchen, ist fraglich.
Als Bildformat wird man vermutlich auf ein zeitgemäßes 16:9 Format gehen, die von Kodak verwendete Bezeichnung „Max-8 Gate" deutet auf so etwas hin.
Mit der Entwicklung des Materials soll zugleich eine digitale Kopie an die Kunden ausgeliefert werden. In Anlehnung an Arbeitsweisen der Filmindustrie wird der Anwender diese im Download beziehen können, während die original Super 8 Filmspule per Post zurückgeschickt wird.
Die Kamera bietet Autofocus mit dem serienmäßig mitgelieferten Ricoh Zoomobjektiv, manuelle Scharfstellung wird aber ebenfalls möglich sein. Auch die Belichtungsautomatik soll abschaltbar sein.
Ein weiteres interessantes Feature ist das eingebaute Mikrofon, höchstwahrscheinlich wird der Ton dann digital auf die SD KArte, welche man in die Kamera einsetzen kann, aufgezeichnet. Die Aufnahmedauer wird bei Kino und TV üblicher Bildfrequenz (24/25 B/sec) zweieinhalb Minuten betragen.
Bereits jetzt haben sich zahlreiche Filmemacher erfreut geäußert über diese Wiederbelebung des Formats, darunter Quentin Tarantino, JJ Abrams und Steven Spielberg. Schon erstaunlich, wieviel Aufregung Kodak auf der CES mit einem eigentlich abgschriebenen Format erzeugen konnte.
Mehr Informationen: http://www.kodak.com/ek/US/en/consumer/Product/Product_Specs/?contentId=4294993082&TaxId=4294969683