Das normale Kinopublikum kannte ihn vermutlich nicht, doch als Experimentalfilmer und Sammler filmhistorischer Geräte war er in der Filmszene bekannt. Seine Filme, die er vornehmlich in den 60er bis 80er Jahren drehte, waren ungewöhnlich, schräg und provozierten oft die Zuschauer. Frühe Titel wie "Zipzibbelip" oder "Muhkuh" aus dem Jahre 1968 lassen das erahnen. Sein wohl bekanntestes Filmexperiment war "Uliisses". Auch den Allroundkünstler Helge Schneider hatte Nekes 1986 vor dessen Popularität für einen seiner frühen Filme ("Johnny Flash") engagiert.
Die letzten Jahrzehnte hat man von ihm vor allem als Sammler von alten Filmgeräten und Vorläufern des Films gehört, hier lag seine späte Leidenschaft und zahlreiche Ausstellungen und auch eine Dokumentation ("Zwischen den Bildern") machten sichtbar, wie der Weg der Menschen hin zum Film tatsächlich ausgesehen hat. Diese Sammlung und seine Leistung, all das vor dem Verfall zu bewahren, werden mindestens so sehr wie seine provozierenden Experimentalfilme auf vielfältige Weise weiterleben.
Nun ist Werner Nekes 72 jährig in Mühlheim an der Ruhr verstorben.