King Arthur
Daten |
King Arthur 120 min., Historienfilm, USA/Irland 2004 REGIE: Antoine Fuqua DARSTELLER: Clive Owen, Keira Knightley, Ioan Fruffudd
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Regie: Antoine Fuqua
Kinostart: 19. August 2004
Die Geschichte spielt entlang vom Hadrianswall, der den Süden Englands von der Rest-Insel abtrennte. Entlang dieser Grenze verrichten Arthur (Clive Owen) und seine Sarmaten-Ritter ihren Dienst für das römische Reich und kämpfen ab und zu gegen die rebellischen Pikten und deren Anführer Merlin (Stephen Dillane). Die Sarmaten sind übrigens ein legendäres Reitervolk aus dem heutigen Georgien, das sich nach einer verlorenen Schlacht gegen die Römer verpflichten musste 15 Jahre in deren Legionen zu kämpfen. Als schließlich eines Tages die barbarischen Sachsen in kriegerischer Absicht in England einfallen, werden die Tafelrunden-Ritter auf eine letzte Mission hinter denn Wall geschickt, um eine römische Familie zu retten. Auf dieser Reise befreit Arthur die rebellische Pikten-Kämpferin Guinevere (Keira Knightley). Als der kriegerische Haufen Sachsen schließlich den Krieg anzettelt, scheint Arthur der einzige zu sein, der das Land vereinen und retten kann. Also verbündet man sich mit den lang bekämpften Pikten und versucht die Sachsen wieder von der Insel zu jagen.
Action-Garant-Produzent Jerry Bruckheimer hatte es sich gemeinsam mit Drehbuchautor David Franzoni (Gladiator) und Regisseur Antoine Fuqua (Training Day) eigentlich in den Kopf gesetzt seinem Publikum die wahre Geschichte von Arthur und seinen Tafelrunden-Rittern zu erzählen, aber leider wurde diese vor allem für das jüngere Publikum etwas zurecht gebogen und mangelt an Tiefgang, besonders in Bezug auf die Charaktere.
Im Grunde genommen wird die bekannte Story, die jeder im Kopf hat, wenn er König Arthur hört, total über den Haufen geschmissen. O.K., es gibt Excalibur und die runde Tafel, aber das eher nur beiläufig. Auch Merlin fehlt der spitze Hut, das lange Gewand und der weiße Vollbart. Einfach mal was anderes, aber der Realität unbedingt näher?
Keine großen Hollywood-Stars werden aufgeboten, um die Geschichte im Vordergrund zu halten, was man nach Troja als recht positiv bewerten kann. Die Sarmatenkrieger, inklusive Lancelot (Ioan Fruffudd) bestechen durch Unbekanntheit, markantes Äußeres und tolle schauspielerische Leistung.
Die Sachsen kann man eigentlich pauschal alle in einen Sack werfen. Das einzige was die dürfen ist mürrisch böse aus ihren Fellen gucken, in tiefen Don-like Stimmen vor sich hin murmeln und sich in der großen End-Schlacht tot-metzeln lassen. Nur Til Schweiger in der Rolle des Sachsen-Königssohns sorgt für Abwechslung durch unfreiwillige Lacher, jedes Mal wenn er auf der Bildfläche erscheint. Im Grunde eine totale Fehlbesetzung.
Keira Knightly sorgt in ihren Lederstriemchen-Outfits für Hingucker... für Männer. Eigentlich ist sie nur im Film um die Frauenquote zu erfüllen, und um den männlichen Charakteren ab und zu einen lechzenden Blick abzuringen.
Clive Owen glänzt als humanistischer, aufgeklärter Krieger, der Menschen am liebsten rettet, und nur die abschlachtet, die ihn angreifen. Logisch eigentlich? Aber man fragt sich, warum der erst Ritter geworden ist mit der Einstellung.
Einzig die Optik scheint gelungen. Die echt-gekämpften Kämpfe finden in einer düsteren, farblosen Atmosphäre statt. Allerdings wurde wohl in Hinsicht auf die Altersfreigaben darauf verzichtet Blut durch die Gegend spritzen zu lassen und Glieder in irgend einer Weise abzutrennen.
Die Ausstattung ist im Grunde realistisch und authentisch, nur wirkt alles etwas zu sauber, als sei gerade der Frühjahrsputz erledigt wurden. Besonders der Wall, der eigentlich schon seit Jahrhunderten steht, sieht etwas zu neu aus.
Auch ist bekannt, dass das Wetter in England seine eigenen Regeln hat, aber der Wechsel zwischen schneebedeckten Bergen, tiefgefrorenen Seen, deren Eisfläche dennoch bricht und englischem Grün-Regen-Sommer ist selbst auf der Insel unrealistisch.
Mit dem Film ist kein Blumentopf zu gewinnen, was sicherlich auch nicht das Ziel der Sache war. Man will unterhalten, und das er das tut, muss man dem Film zugestehen. Neben verwandten Filmen wie "Gladiator" oder "Braveheart" wird "King Arthur" aber völlig untergehen.
Gesehen von Kathrin Metzner
Kiriku und die wilden Tiere
Daten |
Kiriku und die wilden Tiere 75 Min., Frankreich 2005 REGIE: Michel Ocelot, Bénédicte Galup SPRECHER: Tobias John von Freyend, Carin Tietze u.a. |
Links zum Film |
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Regie: Michel Ocelot, Bénédicte Galup
Kinostart: 05. Oktober 2006
Kiriku ist der kleinste im Dorf. Und doch ist er es immer, der bei jedem drohenden Unheil die rettende Idee hat, wie die afrikanische Dorfgemeinschaft ihr Überleben sichern kann. Sei es, dass eine Hyäne den Gemüsegarten verwüstet, ein Büffel die Töpfereiprodukte zerstört oder eine giftige Pflanze das selbstgebraute Bier verdirbt und damit die Frauen des Dorfes krank macht. Und nebenbei muss sich Kiriku auch noch mit den Fetischen der bösen Hexe herumschlagen. Der ist nämlich das Dorf und vor allem Kiriku ein Dorn im Auge.
In vier Episoden erzählt Michel Ocelot vom Leben und Überleben in einem afrikanischen Dorf und versucht, Zivilcourage und Respekt vor dem Rest der Natur zu vermitteln. Die Bildsprache dabei ist sehr zurückgenommen und erinnert an die frühen Zeichentrickfilme- stehende Bilder wie Gemälde, in denen sich einzelne Details bewegen. Neben dieser liebevollen Optik, die nur im ersten Moment befremdlich wirkt, ist "Kiriku und die wilden Tiere" auf eine liebevolle Art humorvoll, ernsthaft und lehrreich - und das ohne erhobenen Zeigefinger.
Dabei erinnert "Kiriku" unaufdringlich an so viele Zeichentrickfiguren aus der eigenen Kindheit- der kleine Held läuft so schnell wie die schnellste Maus von Mexiko, ist klein und klug wie Wiki bei den starken Männern und lebt dabei ein aufregend exotisches Leben wie Mogli im Dschungel.
Von der künstlerischen Seite her gesehen verhält sich "Kiriku und die wilden Tiere" dabei zum Rest der gängigen Zeichentrickkost wie ein Kinder- Kunstbuch von Prestel zu Donald Duck. "Kiriku und die wilden Tiere" ist nach "Kiriku und die Zauberin" bereits das zweite Abenteuer des kleinen afrikanischen Helden, das Michel Ocelot auf die Beine gestellt hat. Letzterer war einer der erfolgreichsten Kinderfilme in Frankreich; für die Fortsetzung wurde jetzt mit UNICEF und WWF kooperiert. "Kiriku und die wilden Tiere" ist ein wirklich sympathischer Kinderfilm, bei dessen Besuch man die Kinder mit bestem Gewissen selber begleiten kann.
Gesehen von Johannes Prokop