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Regie: Isabel Coixet

Mit: Emily Mortimer, Bill Nighy und Patricia Clarkson

Kinostart: 10.05.2018

 

Nachdem Florence Green (Emily Mortimer) ihren geliebten Mann verloren hat, versucht sie Ender der 50er Jahre im kleinen englischen Städtchen Hardborough neu anzufangen und sich einen langgehegten Traum zu verwirklichen. Sie investiert ihr ganz Vermögen in ein altes Haus, um darin eine Buchhandlung zu eröffnen. Die meisten Bewohner des Küstenstädtchens reagieren auf den ersten Buchladen der Umgebung mit Desinteresse und Skepsis. Vor allem die einflussreiche Generalsgattin Violet Gamart (Patricia Clarkson) ist der Laden im alten Haus ein Dorn im Auge, da sie dort ein Kunstzentrum errichten möchte, weswegen sie Florence allerlei Hindernisse in den Weg stellt. Nur der sehr zurückgezogene Mr. Brundish (Bill Nighy) findet Gefallen an dem Buchladen und dessen Besitzerin.

 

Die spanische Regisseurin Isabel Coixet konnte sich bereits durch frühere Filme wie „Mein Leben ohne mich“ (2008) oder „Elegy oder die Kunst zu Lieben“ (2008) internationale Aufmerksamkeit sichern. Im letzteren Film hat Coixet bereits mit der Darstellerin Patricia Clarkson zusammengearbeitet. Ihr neues Drama beruht auf dem Roman „Der Buchladen“ von Penelope Fitzgerald, den die britische Autorin, die selber im Buchgeschäft arbeitete, im Jahr 1978 herausgebracht hatte.

 

 

Ein Film, der die Liebe zu Büchern und vor allem die Macht von Wörtern ausdrucken möchte, durch eine hochkarätige Besetzung auch viel Potenzial hat, aber dennoch an der Oberfläche bleibt. Das weibliche Voice Over mit wörtlichen Zitaten aus der Romanvorlage spricht zwar enthusiastisch und furchtlos, aber die Figur der Florence Green bleibt durchgehend emotional gemäßigt und eindimensional. Auch das Verhalten der anderen Protagonisten ist wenig greifbar und teilweise schwer nachvollziehbar. Das England der 50er Jahre bleibt dem Zuschauer größtenteils fern, es wird lediglich durch herbstliche Küstenbilder und melancholische Musik untermalt.

 

Einen kleinen Raum findet die Macht der Wörter aber dann doch - vor allem in Gesprächen zwischen Florence und dem Außenseiter Mr. Brundish, die unterschiedlicher nicht sein könnten, aber die die Liebe zu Büchern auf seltsame Art und Weise verbindet.

 

Insgesamt schleppt sich die Handlung während des gesamten Films etwas dahin, da das Ende durch die dramatische Anfangsmusik schon vorbestimmt scheint und es kaum Raum für einen Spannungsbogen lässt. Ein Film, der schonungslose Intrigen mit einem nahezu perfekt wirkenden englischen Küstenstädtchen kontrastiert, aber die Frage nach dem Sinn hinter alldem offen lässt.

 

Gesehen von Stephanie Bergwinkl

 

Bilder: Pressefotos Capelight

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