Glaubt man dem Gouverneur der Region Venetien, so soll das Festival ganz regulär stattfinden. Luca Zaia, der auch im Vorstand des Festivals sitzt, hat bekannt gegeben, dass das renommierte Venedig A-Filmfestival Anfang September real, also nicht als online Version stattfinden soll.
Fast alle Filmfestivals weltweit wurden abgesagt oder als Online Ausgaben durchgeführt. Dass Venedig real stattfinden soll, klingt angesichts von über 30.000 Corona-Todesfällen in Italien und abgesagter A-Festivals wie Cannes oder Locarno wie Wunschdenken, wäre es praktisch das erste große Filmfestival seit dem Lockdown, welches wieder ganz normal stattfinden würde. Dass es nicht ganz normal werden kann, scheint auch Luca Zaia zu ahnen, er geht von einer geringeren Anzahl an Filmen aus, weil wegen Corona schlicht weniger produziert bzw. fertiggestellt würde.
Mitte Juni sollen in Italien die Kinos wieder öffnen, allerdings unter strengen Sicherheitsauflagen. Zum jetzigen Zeitpunkt ist noch gar nicht vorherzusehen, ob es eine weitere Infektionswelle geben wird und wie sich die Reisebschränkungen all der Länder, aus denen Filmemacher anreisen würden, entwickeln werden.
So kann diese Äußerung derzeit nur als Hoffnung oder Versuchsballon betrachtet werden, nicht zuletzt leidet die Region Venedig finanziell enorm unter dem ausbleibenden Tourismus. Das Filmfestival ist eine der wichtigsten Attraktionen im Spätsommer. Vom Festival selbst gab es dazu bisher keine öffentliche Aussage, normalerweise wird das Wettbewerbs-Programm im Juli bekannt gegeben.