Regie: Gregor Jordan, D, UK, USA 2001
Stuttgart 1989: Im Theodore Roosevelt-Armeestützpunkt schützen amerikanische Soldaten unter dem Kommando des sensiblen Colonel Wallace Berman (Ed Harris) die freie Welt vor den Gefahren des Ostens. Dass der Krieg die Hölle ist, ahnen sie; dass der Frieden höllisch langweilig ist, spüren sie täglich. So vertreibt sich der miserabel ausgebildete Haufen die Zeit mit Football-Spielen, Panzerspazierfahrten und Drogengeschäften. Letzteres verschweigt der Soldat Ray Elwood (Joaquin Phoenix) dem Colonel ebenso wie seine Nebenbeziehung zu dessen Frau (Elizabeth McGovern).
Erst als der neue Sergeant Robert Lee (wunderbar grantig: Scott Glenn) sich anschickt, Ordnung in den Laden zu bringen, ahnen die Soldaten – allen voran Elwood – was Krieg wirklich bedeutet: Vorschriftsmäßige Stuben, keine krummen Dinger und erst recht keine Bestechungsversuche. Als Elwood aus Rache Lees reizende Tochter Robyn (Anna Paquin) verführt, tritt er einen Krieg in den eigenen Reihen los...
Regisseur Gregor Jordan wandelt mit seiner coolen Satire auf den Spuren von David O'Russells „Three Kings" (USA 1999), ohne freilich dessen Klasse zu erreichen. Doch auch wenn er dann und wann über die Strenge schlägt, vermittelt seine erfrischende Satire mit bissigem Humor, gutem Timing und mitunter sogar leisen Zwischentönen die Erkenntnis, dass Krieg weniger ein notwendiges Ereignis als vielmehr eine menschliche Haltung ist.
Gesehen von Michael Wolf