MC18 NOV17x2

Rezensionen Seite 2

Social Media Icons Shop 55

 

 

London Has Fallen

Daten

99 Min., USA 2016

REGIE: Babak Najafi
DREHBUCH: Creighton Rothenberger, Katrin Benedikt, Christian Gudegast, Chad St. John
PRODUZENTEN: Gerard Butler, Alan Siegel, Mark Gill, John Thompson, Matt O'Toole, Les Weldon
KAMERA: Ed Wild
PRODUKTIONSDESIGN: Joel Collins
SCHNITT: Paul Martin Smith, Michael Duthie
MUSIK: Trevor Morris


DARSTELLER:Gerard Butler, Aaron Eckhart, Morgan Freeman, Alon Mori Aboutboul, Angel Bassett, etc.

Foto: UniversumFilm Presseservice

 

Regie: Babak Najafi
Kinostart: 10. März 2016

 

Erst der "Olymp", jetzt London: Es fällt wieder eine Stadt! Und auch das Niveau der Actionfilme?...

 

Inhalt:

"London Has Fallen" ist die Fortsetzung des Films "Olymp Has Fallen". Nach dem überraschenden und rätselhaften Tod des britischen Premierministers verstehen es die meisten der westlichen Staatsoberhäupter als Ehrensache, zu seiner Beerdigung zu erscheinen. So auch US-Präsident Asher, der stets von seinem Leibwächter Mike Banning begleitet wird. Doch kaum an der Kirche angekommen, beginnt schon ein Kampf um Leben und Tod der Staatschefs. Nur Präsident Asher und Banning können entkommen. Während die Angreifer beginnen, ganz London zu attackieren, bis der Präsident ausgeliefert wird, versuchen Leibwächter und Präsident durch den Untergrund den scheinbar übermächtigen Angreifern zu entkommen. Zeitgleich verhandelt Vizepräsident, um das Ultimatum für die Auslieferung hinauszuzögern...

 

Kritik:

Das Actionfilme eine sonderlich tiefe Story haben, ist selten. Dass die Filme tatsächlich auch noch Sinn ergeben und nicht vorhersehbar sind, ist noch seltener. Dementsprechend schafft auch "London Has Fallen" nicht, eine sonderlich logische Geschichte aufzubauen, die den Zuschauer obendrein noch überrascht. Tatsächlich ist der Film noch flacher und einfacher als der Durchschnitt. Natürlich haben die Filmemacher mit der Story ein aktuelles Thema aufgegriffen und damit ein "apokalyptisches Szenario" dargestellt, im Grunde wirkt es aber nur wie ein fadenscheiniger Grund, dass man in einer Metropole (wenn auch größtenteils wohl nur auf dem Computer) mit Waffen aller Art und Größe rumballern darf. 

 

Die Besetzung ist Top, das ist aber auch das einzig Gute an dem Film. Denn auch die Charaktere sind übermalt, der starke, aber weise und liebenswürdige Präsident, der steinharte, unverletzbare Bodyguard mit dem weichen Herz und der anscheinend übermächtige, kalte Böse, der auf Rache aus ist. Alle stereotypisch ohne Charakterentwicklung und Tiefe.

 

Spätestens nach der Hälfte des Filmes machen auch die Actionszenen keinen Spaß mehr. Wenn der Protagonist nach zwei Crashes mit verschiedenen Transportmitteln und diversen Schießereien, es immernoch schafft, im Alleingang an die 200 Mann platt zu machen, auf einem unbekannten Terrain, von dem er nur kurz eine Karte gesehen hat, ist das schlicht so unmöglich, dass es schon wieder lächerlich wirkt. 

 

Der Film erinnert im Großen und Ganzen an Propaganda aus dem dritten Reich. Natürlich handelt es sich bei "London Has Fallen" um ein fiktives Stück, allerdings ist angesichts der kürzlichen Ereignisse in einer anderen europäischen Hauptstadt eine eindeutige Referenz zu sehen. Die ist jedoch stark übertrieben und spielt doch vor allem dem Hass gegenüber Terroristen und der Legitimation stärkerer Sanktionen und Diskriminierung potentieller Täter, genauer Muslime, entgegen. Sicherlich wurde absichtliche an eindeutigen Symbolen und Indikatoren für eine bestimmte Religion gespart, vermutlich um dieses "Vorurteil" nicht zu fördern, jedoch lösen die Hochzeit zu Beginn und Aussehen udn Namen der Angreifern alle nötigen Assoziationen aus. 

 

Du stehst auf sinnloses Rumgeballere unter fadenscheinigen Gründen ohne tiefe Storyline? Dann ist "London Has Fallen" genau das Richtige. Jeder andere, der vielleicht die Besetzung mag, aber doch etwas Intelligenz von einem Film erwartet: Tut es euch nicht an. Der Film macht irgendwann einfach nur noch sauer. Nicht auf den dargestellten Bösen, sondern die Leute, die diesen Film vielleicht instrumentalisieren und durch solche Taktiken ihre Mittel legitimisieren.

 

Gesehen von Theresa Koehnsen.

 

Banner Regie GK 4000

Banner Regie GK 4000

Weitere neue Artikel

Auf der Berlinale 2025 sprachen wir mit der Dänischen Regisseurin und Drehbuchautorin Jeanette Nordahl über ihren berührenden Film "Beginnings"

Das extrem beliebte Genre hat sich durch immer bessere VFX Effekte stark verändert. Kommt mit, wir tauchen da tiefer hinein...

In der Berlinale-Reihe "Panorama" erzählt die Regisseurin in "Schwesterherz" sehr beeindruckend von einem moralischen Dilemma

In der Berlinale-Reihe "Panorama" erzählt der Film "Hysteria" von Dreharbeiten zu einem politischen Thema, die immer schwieriger werden...

Wie arbeiten Grundierung und Puder zusammen und wie korrigiert man Hautunreinheiten, Rötungen und mehr?

Wie betont, wie versteckt man Gesichtspartien durch Konturieren und was ist mit Tattoos?

Zu den Aufgaben des Maskenbilds gehört die richtige Wahl der Farbtöne und die Abstimmung mit Kamera und Licht. Was bedeutet das für die Farbpaletten?

Für ruhige Filmaufnahmen aus der Hand bieten sich Objektiv,- und Sensorstabilisierung an. Welche ist besser oder braucht es die beide?

 Im richtigen Leben möchte man ihnen nicht begegnen,- im Kino sieht es ganz anders aus...

Geheimagenten sind im Kino zu schillernden Figuren geworden, was macht Agentenfilme so attraktiv?

Wie kommt das Alter auch jenseits romantisierender Almöhi- oder Harald & Maude Geschichten realistisch im Kino vor? Eine Suche...

So wie es "Slow Food" oder "Slow Sex" als Entschleunigung gibt, kann man das Wandern im Film als eine Art "Slow Roadmovie" ohne Auto bezeichnen...