Rize
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Rize USA 2005, 85 Min. REGIE: David LaChapelle
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Regie: David LaChapelle
Filmstart: 20. Oktober 2005
South Central Los Angeles – eine raue Welt, bestimmt durch Drogen, Gewalt und Armut. Kinder werden in diese Welt ohne Perspektive geboren und ihrem Schicksal überlassen. "Rize" ist eine Dokumentation über das gewaltlose Aufbegehren einer Generation, die oft als verloren gilt und sich ihrem Schicksal nicht hingeben will. "Rize" ist ein Film über das Tanzen.
Eine neue Tanzbewegung namens „Krumping" fegt durch die Straßen von Los Angeles. Tommy Johnson, der Begründer dieser Bewegung startete sie als Antwort auf die Unruhen von 1992 nach dem Mord an Rodney King, welcher von weißen Polizisten bei einer Kontrolle brutal getötet wurde. Johnson machte sich verkleidet als Harlekin tanzend auf den Weg, um den Kindern auf der Straße eine zweite gewaltfreie Welt zu schaffen, in der sie ihrem Ärger durch das Tanzen Luft machen können. Auf Kindergeburtstagen entsteht das „Clowning", aus dem sich später das coolere und aggressivere „Krumping" entwickeln sollte. Allmählich formt sich eine Subkultur und „Tommy The Clown" wird zu einem Ghetto-Star, welcher auf Plakaten an Supermärkten und Kinos an den Wänden prangt. Lil „C", „Tight Eyez" Willis, Lil Thommy und viele andere sind die Anhänger dieses Kults. Mit aufwändigen Zeichnungen im Gesicht kehren sie zu den Ursprüngen ihrer Vorfahren zurück. LaChapelle setzt dies in beeindruckender Weise durch Zwischensequenzen mit Archivmaterial von afrikanischen Kriegsstämmen in Szene. Höhepunkt des Films ist ein von Tommy Johnson organisierter Battle zwischen den beiden Stilrichtungen „Clowning" und „Krumping". Das Ganze erscheint wie ein Boxkampf ohne Gewalt, bei denen beide Parteien zeigen können, was das Training auf der Straße aus ihnen gemacht hat. Das Publikum entscheidet, welcher das Rennen macht.
„Rize" ist Regisseur LaChapelles erster Kinofilm. LaChapelle ist als Fotograf und Regisseur für Musikvideos mit Künstlern wie Britney Spears, Whitney Houston, Jennifer Lopez, Elton John usw. bekannt geworden.
(Link zur Homepage von LaChapelle)
Dies lässt einen am Anfang vermuten, dass man bei „Rize" lediglich auf ein riesiges, hochglänzendes Musikvideo mit schönen kraftvollen Bildern und Menschen stößt. Jedoch allein dass es sich um eine Dokumentation handelt, führt zu „echten" Bildern. Jedoch verzichtet LaChapelle trotzdem nicht ganz auf ein paar stylische Bilder im Stile von MTV, was der Echtheit keinen Abbruch tut. Vibrierende Körper voller Eleganz und Selbstbeherrschung bewirken eine vollkommene Faszination und bereitwillig lässt man sich auf die durchdringenden Beats ein.
Vor allem die impulsive Rap - Musik lässt den Film zu einem mitreißenden Erlebnis werden, da man sie im Kino im vollem Umfang genießen kann. Der Soundtrack stammt hauptsächlich von Flii Stylz, welcher mit namhaften Größen wie Usher und Missy Elliot zusammengearbeitet hat.
Letztendlich bleibt zu hoffen, dass dieser Film nicht einen neuen Mainstream - Modetanztrend für die allgemeine MTV-Generation aus dieser Subkultur macht. Schade wärs, jedoch sieht man allein an dem Anstieg der 50 Clowngruppen zu Beginn der Dreharbeiten auf mittlerweile 100, dass hier eine deutliche Vermarktung des Ganzen stattfindet. Auch wirkten einige Protagonisten aus "Rize" schon bei Musikvideos von LaChapelle mit, was den Kommerz nur unterstützt. Wahrscheinlich kann man dies nicht vermeiden (außer man hätte den Film nicht gedreht), was negativ für die Begründer dieser Bewegung ist, da sie etwas eigenes, abseits der Glamourwelt von Lopez, Shaggy und Co. schaffen wollten.
Fazit: Sehenswert!
Gesehen von Sonja Dressel