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Rezensionen Seite 3

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Sowas wie Liebe

Daten

 

Sowas wie Liebe

USA 2005

REGIE: Nigel Cole
DREHBUCH: Colin Patrick Lynch
KAMERA: John de Borman
KOSTÜM: Alix Friedberg
MUSIK: Alex Wurman
DARSTELLER: Ashton Kutcher, Amanda Peet, Kathryn Hahn, Kal Penn, Ali Larter, Taryn Manning, Gabriel Mann, Jeremy Sisto

 

 

Regie: Nigel Cole

 

Filmstart 23. Juni 2005

 

Willkommen bei "Harry und Sally- The next generation". Recht viel mehr muss man zu diesem Film eigentlich nicht sagen: das Leben zweier Mittzwanziger wird über etwa 7 Jahre verfolgt- vom ersten Kennenlernen bis hin zum Happy Ending, bis sie merken, dass es eben doch mehr ist als bloße Freundschaft.  Das ganze ist nett anzuschauen, irgendwie belanglos- und berührt auch nicht wirklich. Das straffe Erzähltempo bringt es mit sich, dass immer nur Momentzustände angerissen werden, bevor sich der Regisseur auf neue Lebensumstände und neue Locations stürzt. So nimmt man Oliver (Ashton Kutcher) den hart arbeitenden Mann mit fester Freundin, die Zuhause das Dinner vorbereitet, einfach nicht ab. Genauso Emily (Amanda Peet) zu Beginn als cooles Punk-Girlie. Es fehlt einfach der Zusammenhang; diese Szenen stehen für sich und können nur schwer im Kosmos der jeweiligen Figur verortet werden.
Natürlich befinden wir uns nicht mehr in den gottlob überstandenen Achtzigern, in denen wir noch Meg Ryan dabei zusahen, als sich nach langem Ringen mit Billy Crystal doch noch was ergab (was sie nur an dem fand...?).  Nun beobachten wir die genauso bezaubernde Amanda Peet bei eben derselben Aufgabenstellung (was die nur an Ashton Kutcher toll finden kann...?). Das ganze noch ein bisschen aufgemotzt mit trendigem Nomadentum- die beiden sind ständig unterwegs, wie es halt bei jungen Menschen heute so ist. Und überhaupt, wir sind ja nicht mehr prüde heutzutage, die beiden beginnen bereits beim  ersten Treffen mit Sex auf der Flugzeugtoilette. Und brauchen trotzdem sieben Jahre, um sich für die Liebe zu entscheiden.

So gesehen hat sich gar nicht so viel geändert in den letzten zwanzig Jahren. Die Szenen mit Olivers taubstummen Bruder sind anrührend (hatten wir aber schon in "4 Hochzeiten und ein Todesfall"). Zugegeben, Drehbuchautor und Regisseur finden teilweise schöne Gegenden und zärtliche Situationen, in denen sich die beiden Protagonisten näher kommen dürfen, untermalt von einem Soundtrack, bei dem man unwillkürlich mit dem Kopf mitwippt.
Ansonsten aber ist "So was wie Liebe" ein normaler Liebesfilm- nett anzuschauen und mit einer Idee dahinter, aber leider nicht herausragend oder besonders innovativ.
Aber sind wir doch mal ehrlich- hin und wieder braucht man einfach so einen Film, in den man sich mit Popcorn zur Linken und Flamme zur Rechten setzt, sich danach tief in die Augen schaut, einmal "Hach" macht und danach noch irgendwo anders hingeht, um den Abend so richtig auszunützen.
Der Film ist dann allerdings bereits wieder vergessen- aber was soll's.

 

Gesehen von Johannes Prokop

 

 

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