MC18 NOV17x2

Social Media Icons Shop 55

Shaerische Aberation 2000

Die Äußeren Lichtstrahlen kreuzen sich wegen der sphärischen Aberration nicht exakt im Brennpunkt des Objektivs

 

Randunschärfe

Ein uraltes Problem bei der Herstellung von Objektiven könnte künftig möglicherweise gelöst werden. Die sphärische Aberration beschäftigt die Mathematiker und Objektivbauer seit Jahrhunderten,- das Problem, dass Objektive zumeist zu den Bildrändern hin unschärfer werden. Theoretisch sollte jede entsprechend geformte Optik in der Lage sein, die einfallenden Lichtstrahlen auf einen einzelnen Punkt, den Brennpunkt hin, zu bündeln.

Tatsächlich aber werden die Lichtstrahlen, vom Inneren bis zum Rand über die einzelne Linse verteilt, unterschiedlich gebrochen. Hinzu kommen Ungenauigkeiten in der Fertigung und Qualitätsmängel der Gläser. Das Ergebnis ist, dass insbesondere zu den äußeren Rändern der Linsen hin, Lichtstrahlen nicht exakt auf den Brennpunkt hin gebündelt werden. Sphärische Aberration ist bei Objektiven sogar bis zu einem gewissen Grad kaum zu vermeiden, weil man ein Bild durch gebogenes Glas auf eine flache Ebene (Kamerasensor oder analoger Film) abbildet.

Diese Abbildungsfehler sind schon lange bekannt, schon Isaac Newton (er löste das Problem der chromatischen Aberration, eines anderen Abbildungsfehlers von Objektiven) hat sich daran die Zähne ausgebissen. Das Phänomen wurde 1949 als das sogenannte Wasserman-Wolf Problem wissenschaftlich formuliert.

Es versteht sich von selbst, dass derartige Abbildungsfehler etwa bei Green,- und Blue Screen für das Ausstanzen sehr nachteilig sind.

 

Aufwändige Gegenmittel

Shaerische Aberation 2 2000

Das Bild vom New Yorker Broadway verliert zu den Bildrändern hin an Schärfe,- das Ergebnis der sphärischen Aberration

 

Kontinuierliche Optimierungen im Design und der Herstellung, vor allem der Einsatz von asphärischen Linsen, haben über die Jahre immer mehr dazu beigetragen, diese Fehler zu korrigieren und weitgehend gleichmäßige Schärfeleistung auch zu den Bildrändern hin zu erreichen. Der Aufwand hierfür ist hoch,- die asphärischen Linsen sind eben nicht kreisförmig und sie sind das Ergebnis vieler Versuche, die für jedes neue Objektiv erneut unternommen werden müssen. Denn die einmal für ein bestimmtes Objektiv gefundene Lösung lässt sich nicht einfach auf ein anderes Objektiv übertragen. Der Aufwand ist also relativ hoch und die Fertigungskosten sind es ebenfalls. Objektive mit asphärischen Linsen sind in der Herstellung teurer als gleichmäßig sphärische Linsen. Sie können jedoch helfen, dem sphärischen Aberrationseffekt entgegenzuwirken und ihn zu korrigieren. Dank einzelner asphärischer Linsen kann man der Erzeugung gleichmäßig scharfer Bilder sehr nahe kommen.

Angeblich will übrigens ein Doktorand aus Mexico, Rafael G. González-Acuña inzwischen eine Formel gefunden haben, mit deren Hilfe man die sphärische Aberration beheben kann. Sollten sich die Berechnungen auch industriell einsetzen lassen, könnte man damit künftig Objektive ohne sphärische Aberration deutlich preiswerter herstellen.

Wir wollen an dieser Stelle nicht unerwähnt lassen, dass der leichte Unschärfe-Effekt zu den Bildrändern hin natürlich auch ein willkommenes Gestaltungsmittel sein kann. Viele Bildfehler sind uns über mehr als ein Jahrhundert Filmgeschichte so ans Herz gewachsen, dass wir sie fast vermissen, wenn sie dank besserer Technik, plötzlich verschwinden. Doch das ist wieder eine ganz andere Geschichte...

 

Banner K Kreativtraining pur 5000

Weitere neue Artikel

Nicht immer braucht es ein hohes Budget um an der Kinokasse viel Geld einzuspielen. Welches waren erfolgreiche Low-Budget Filme?

Kurzfilme auf Filmfestivals einreichen ist gar nicht so einfach,- wie kann man seine Chancen verbessern?

Sie gehören untrennbar zur Ikonographie des Horrors: Zombies. Die Rückkehr der – nicht mehr ganz so frischen – Toten ist ein popkultureller Dauerbrenner.

Adobe baut seine Firefly KI zu einem Produktionszentrum aus und erfüllt damit viele Wünsche...

Wie KI den Filmbereich verändert, wurde auf einem Panel der Medientage 2025 mit Yoko Higuchi-Zitzmann und Max Wiedemann diskutiert.

Viele frühe Horrorfilme sind verschollen oder zerstört, doch einer der frühesten Horrorfilme, Edisons "Frankenstein" ist noch erhalten

An Profisets will man mit wenigen, leistungsstarken Akkus arbeiten. Wie es gelingt, alle Geräte von einem Akku aus zu versorgen...

Wie es kam, dass die frühen Filmemacher, den Horrorfilm entdeckten und wie daraus eine kommerzielle Erfolgsgeschichte wurde...

Kaum zu glauben, aber es gab nicht nur in den USA und England eine Phase, in der man massiv gegen Horrorfilme ankämpfte...

Der Film erzählt über die tschechoslowakische Künstlerin Perla. Wir hatten Gelegenheit mit Alexandra Makarová (Regie) und Simon Schwarz (Cast) zu sprechen

Man kennt VFX aus aufwändigen Effekten, doch viel häufiger werden einfach unnötige Fehler korrigiert...

HMI, LED und Fluoreszenz. Welche Scheinwerfer sind sinnvoll, welche weiterhin brauchbar, und welche gehören aussortiert?

Seit der Wirtschaftsdienst Bloomberg gemeldet hat, dass Arri seine Optionen inklusive Verkauf prüft, brodelt die Gerüchteküche

Sie sind eng, hängen an wenigen Drahtseilen, führen Fremde schicksalhaft zusammen und bieten eine Menge Zuspitzungsmöglichkeiten- deshalb liebt sie das Kino

Wer auf den einschlägigen China-Plattformen Produkte direkt bestellt, kann für wenige Euros ganze Funkstrecken beziehen. Doch taugen die was?

Actioncams sind für rauhe Aufnahmebedingungen gebaut,- nur der Ton wird vernachlässigt. Wie kann man den Ton verbessern?

Während Polizei und Behörden oft hilflos vor Datenschutzregeln kapitulieren müssen, haben Social Media Unternehmen viele Schutzwälle eingerissen.

Sie haben Kopf und Kragen riskiert die Helden der frühen Action-Filme, erst Jahrzehnte später wurden Stunt-Ausbildungen und Sicherungssysteme eingeführt...