MC18 NOV17x2

Menu

Social Media Icons Shop 55

012 ANSELM c 2023 Road Movies 4000

ANSELM © 2023, Road Movies

 

Regie: Wim Wenders

Kamera: Franz Lustig

Dokumentarfilm, D 2023

Dauer: 93 Minuten

 

ANSELM-Das Rauschen der Zeit, ist ein filmisches Porträt des zeitgenössischen Künstlers Anselm Kiefer. In 3D und 6K, verschafft Regisseur Wim Wenders dem Zuschauer in Form eines Dokumentarfilms einen Einblick in sein Leben, und vor Allem in seine Arbeit. Sein Arbeitsumfeld, seine Werke, ihre Entstehung, seine Inspiration, seine Motivation, und die Reaktion der Öffentlichkeit auf sein Schaffen sind wichtige Ebenen im Verlauf des Filmes.

Wenders, der Kiefer zwei Jahre lang auf seinem Weg begleitet hat, befasst sich mit der weit über mehrere Jahrzehnte zurückreichenden Entwicklung seiner Kunst, indem er sowohl ihre Anfänge, als auch ihren jetzigen Stand beleuchtet. Um Kiefers künstlerischen Werdegang angemessen darzustellen werden über die Jahrzehnte entstandene Ausschnitte von Fernsehberichten über ihn und seine Werke geschickt mit den neuen Aufnahmen des Künstlers verwoben.

Geprägt von der Nachkriegszeit, bezweckt Kiefer, Kunst gegen das Vergessen zu schaffen, wenn auch teils mit kontroversen Mitteln. Im Verlauf seiner Karriere, steht Kiefer sowohl positiv, als auch negativ in der Kritik, die Öffentliche Meinung zu ihm und seiner Kunst ist immer wieder gespalten.

Kiefer kritisiert immer wieder die Tabuisierung der intellektuellen Aufarbeitung des Nationalsozialismus während der Nachkriegszeit. In einer der ersten Szenen des Films werden seine Werke zu Paul Celans Gedicht „Todesfuge“ gezeigt.

Im Laufe des Filmes wird immer wieder mit Kameraperspektiven gespielt. Beispielsweise sind Dinge, von denen man als Zuschauer zunächst denkt, sie seien nicht größer als ein bis eineinhalb Meter, nachdem eine Person in das Bild tritt, oder sich die Kamera bewegt, plötzlich mehrere Meter groß.

 

03 ANSELM c 2023 Road Movies photograph by Wim Wenders 4000

ANSELM © 2023, Road Movies

 

Auch die Darstellungsweise in 3D (stereoskopisch) verleiht dem Film eine besondere Wirkung. Sie hebt Kiefer und gewisse Schritte in seiner Arbeitsweise hervor, und verleiht seinen Werken zusätzliche Tiefe. Aufgrund des thematischen Gegenstands seiner Arbeit, bringt der Film eine gewisse Ersthaftigkeit mit sich. Vorwissen zum geschichtlichen Hintergrund, von dem seine Werke inspiriert sind, ist dringend anzuraten.

Mit ANSELM-Das Rauschen der Zeit, wird ein wichtiges Thema mit historischer Relevanz aufgegriffen, über das man auch heute noch sprechen kann und auch unbedingt sollte. Auch, wenn der Film in seiner Darstellungsart stellenweise etwas langatmig ist, so wirft er doch viele Fragen auf und ist für Kunst- und Geschichtsliebhaber durchaus empfehlenswert.

Gesehen von Merle Bauer

 

Banner Regie GK 4000

Banner Regie GK 4000

Weitere neue Artikel

Auf der Berlinale 2025 sprachen wir mit der Dänischen Regisseurin und Drehbuchautorin Jeanette Nordahl über ihren berührenden Film "Beginnings"

In der Berlinale-Reihe "Panorama" erzählt die Regisseurin in "Schwesterherz" sehr beeindruckend von einem moralischen Dilemma

In der Berlinale-Reihe "Panorama" erzählt der Film "Hysteria" von Dreharbeiten zu einem politischen Thema, die immer schwieriger werden...

Wie arbeiten Grundierung und Puder zusammen und wie korrigiert man Hautunreinheiten, Rötungen und mehr?

Wie betont, wie versteckt man Gesichtspartien durch Konturieren und was ist mit Tattoos?

Zu den Aufgaben des Maskenbilds gehört die richtige Wahl der Farbtöne und die Abstimmung mit Kamera und Licht. Was bedeutet das für die Farbpaletten?

Für ruhige Filmaufnahmen aus der Hand bieten sich Objektiv,- und Sensorstabilisierung an. Welche ist besser oder braucht es die beide?

 Im richtigen Leben möchte man ihnen nicht begegnen,- im Kino sieht es ganz anders aus...

Geheimagenten sind im Kino zu schillernden Figuren geworden, was macht Agentenfilme so attraktiv?

Wie kommt das Alter auch jenseits romantisierender Almöhi- oder Harald & Maude Geschichten realistisch im Kino vor? Eine Suche...

So wie es "Slow Food" oder "Slow Sex" als Entschleunigung gibt, kann man das Wandern im Film als eine Art "Slow Roadmovie" ohne Auto bezeichnen...

Ist es das magische Blau, ist es das luxoriöse Umfeld oder warum hat das Kino sie immer wieder thematisiert?