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Diffuser Blick in Burgerbraterei

 

Früher war alles einfacher. Die schlechten, niveaulosen Filme und Beiträge erkannte man eigentlich schon allein an ihrer visuellen Anmutung. An der großen Schärfentiefe den die EB Mühlen lieferten, an den plastikartigen Farben, die dank PAL-Farbtiefe auf die heimischen Fernseher geknallt wurden, an der allzu simplen Kameraführung. Man brauchte nicht viel Lebenszeit investieren, um zu erkennen: Das war einfach billigster TV-Trash.

Inzwischen hat sich daran vieles geändert. Die großen Sensoren in den Kameras sollen inzwischen helfen, selbst banalsten Reisemagazinen, Kuppelshows oder Tatoobegutachtungen die höheren Weihen des Kinos zu verleihen. Und wenn dann auch noch ein netter farbentsättigter Look-Up Table drübergelegt wurde, kann es schon mal einige Zehntelsekunden länger dauern, bis man merkt, wes Geistes Kind die Macher des gerade konsumierten Videos waren. Die über ein ganzes Jahrhundert mühsam erarbeitete visuelle Autorität des Kinos ist längst im Schund-TV angekommen und wird mehr und mehr selbst für primitivste Formate eingesetzt.

Und doch gibt es da Dinge, die einem recht schnell vor Augen führen, dass Anspruch so viel mehr bedeutet. Eine erste Ahnung bekommt man, weil die Schärfe eigentlich selten richtig sitzt und auch nie mitgeführt wird, weil die EB Teams nun mal keine Focus-Puller kennen. Und natürlich haben die Kameraleute auch weiterhin ihr Kamera-Headlight eingeschaltet, statt wirklich glaubwürdig auszuleuchten, aber das ist ein anderes Thema. Da nützt es auch nichts, wenn man Teile des Videos farbentsättigt als Schwarzweißbild in Zeitlupe zeigt und diese mit sentimentalen Piano,-oder Orchesterklängen als Emotionstrigger unterlegt, sowie ohne jeden Plan wahllos Schwarzblenden einfügt.

Es stimmt allerdings genauso nachdenklich, wenn die auch nicht mehr ganz taufrischen Programmentscheider in den öffentlich-rechtlichen Sendern meinen, sie müssten sich mit Handy-Video/GoPro-Weitwinkel-Look bei der jungen Generation anbiedern. Als Hipster-Gegengewicht zum zunehmenden Kinolook bei den Privaten quasi. Ob die Inhalte dann ähnlich trashig sind, wie die Fullframe-Kinolook-Schmonzetten der Privatsender,- darüber lässt sich streiten.

Der Gedanke, dass wir im Privatfernsehen in Bälde schon das übergewichtige, tätowierte und gepiercte deutsche Urlauberpaar sogar in 4 oder 8 K Auflösung bei seiner Suche nach Ungeziefer in ihrem Hotelzimmer in Tessaloniki beobachten und gleichzeitig crossmedial auf unserem Tablet Fotos vom Abendbüffet oder ihren Swinger-Club Freunden betrachten können, macht seltsamerweise auch nicht wirklich glücklicher.

 

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