Wenn Träume fliegen lernen
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Wenn Träume fliegen lernen 101 min., Drama, USA/GB 2004 REGIE: Mark Forster DARSTELLER: Johnny Depp, Kate Winslet, Julie Christie, Rhada Mitchell, Dustin Hoffman |
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Regie: Mark Forster
Kinostart: 10. Februar 2005
2004 war es 100 Jahre her, dass J. M. Barrie Peter Pan in die Kinderzimmer dieser Welt entließ. Diesen Februar kommt "Wenn Träume fliegen lernen" in die Kinos und beleuchtet die Entstehungsgeschichte der Märchenfigur näher.
London 1903. Theaterautor J. M. Barrie schlägt sich nur mit mäßigem Erfolg durchs Leben und durch seine Ehe. Auf der Suche nach neuer Inspiration trifft er bei einem seiner regelmäßigen Besuche im Park auf die junge Witwe Sylvia und ihre vier Kinder George, Jack, Peter und Michael und freundet sich unter missbilligen Blicken der Gesellschaft und der überstrengen Mutter Sylvias mit ihnen an. Er nimmt die vier Jungs mit in seine Fantasiewelten, wo sich Gärten in Dschungel und Lauben in Piratenschiffe verwandeln und man selbst Cowboy, Indianer oder Pirat sein kann. George, Jack und Michael sind begeistert von ihrem neuen Onkel Jim. Nur Peter, immer noch desillusioniert von dem Tod seines Vaters, sieht in alldem nur Hokuspokus. Von seinen Spielkameraden und ihren Abenteuerwelten inspiriert, erschafft Barrie sein Meisterwerk "Peter Pan". Mit dem Stück überrumpelt er nicht nur seinen Chef und seine Schauspieler mit ungewöhnlichen Vorgaben sondern auch das Londoner Theaterpublikum. Doch als die Premiere kurz bevor steht, trifft das Schicksal die kleine Familie erneut.
Unter der Regie des deutschen Filmemachers Marc Forster begeistern Johnny Depp, Kate Winslet, Dustin Hoffman und Julie Christie in der Verfilmung der Episode aus dem Leben des Peter-Pan-Schöpfers Sir James Matthew Barrie. Depp geht in seiner Rolle ganz auf, schließlich darf er sich einmal wieder verkleiden und zu einem Jungen werden. Zum zweiten Mal in Folge wurde er für den Oscar nominiert. Neben ihm brillieren vor allem seine kleinen Kollegen. Freddie Highmore, der die Rolle des Peter übernahm, wird im Sommer wieder neben Johnny Depp in dem Tim-Burton-Film "Charlie und die Schokoladenfabrik" zu sehen sein. "Wenn Träume fliegen lernen" wurde trotz einfach gestrickter Geschichte als Bester Film bei den diesjährigen Academy Awards nominiert. Der Film lebt auch von der Vorstellungskraft des Kinopublikums und ihrem Willen sich auf die zweistündige Fantasiereise einzulassen. Ein Märchen als Ode an die Macht der Fantasie.
Gesehen von Kathrin Metzner
Wer früher stirbt, ist länger tot
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Wer früher stirbt, ist länger tot 115 Min., D 2005 REGIE: Markus H. Rosenmüller DARSTELLER: Markus Krojer, Fritz Karl, Jule Ronstedt, Jürgen Tonkel, Saskia Vester, Franz Xaver Brückner, Johann Schuler, Sepp Schauer, Pia Lautenbacher, Klausi Steinbacher, Heinz-Josef Braun, Tim Seyfi |
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Regie: Markus H. Rosenmüller
Kinostart: 17. August 2006
"Wer früher stirbt, ist länger tot" dürfte DER erfolgreiche deutsch-regionale Film dieses Jahres werden. Denn, ähnlich wie bei "Die Scheinheiligen" wird die bäuerlich-bayerliche Landidylle aufs Korn genommen, diesmal jedoch auf eine Art, die etwas massentauglicher (weil überregional verständlich) sein dürfte.
Regisseur Marcus H. Rosenmüller bringt den Film kurz auf den Punkt: "Sünde geteilt durch Gewissen mal Tat = Glück. Mit dem Film wollte ich eigentlich nur die mathematische Beweisführung für die Formel liefern." Und das macht er mit einer Menge Humor. Denn der elfjährige Sebastian fühlt sich bereits mehr als schuldig: die Mutter starb bei seiner Geburt. Das bedeutet einige Jahre Fegefeuer. Da hilft nur eins: entweder unsterblich werden (das geht z.B. als Rockstar) oder für den Vater eine neue Frau finden, um die Schuld wenigstens ein bisschen abzuarbeiten. Die Grundschullehrerin Veronika scheint sich auch schon ein bisschen zu seinem Vater hingezogen zu fühlen. Das Problem ist nur: sie ist verheiratet... Und so häuft Sebastian auf dem Weg zum reinen Gewissen immer noch mehr Schuld auf sich.
Dieses Drehbuch ist (im positiven Sinn) so schamlos zurechtgebogen und konstruiert, dass es einfach Spaß macht, der in sich stimmigen Handlung zu folgen. Einfach nett ist es, wie Rosenmüller die kindliche Vorstellungswelt umsetzt: da finden Träume in Form von Laientheater statt... Es gibt wohl kein Klischee über Bayern, das nicht in diesen Film gepackt wurde: der blasierte Pfarrer, die Stammtischrunde- sie alle sind mit dabei. Doch in diesem Film passt es. Eben weil die Klischees bedient werden, kann man sich auf diese freche Geschichte einlassen.
Rosenmüller hat sich für diesen Film einige bekannte Schauspieler gegriffen: Mit Saskia Vester und Jürgen Tonkel sind wichtige Rollen besetzt, aber auch kleine Kurzauftritte werden von Münchner Gwächs wie Maximilian Brückner und Robert Josef Bartel absolviert. Besonders Saskia Vester kann in einer eindrucksvollen Szene am Sterbebett der bettlägerigen Großmutter zeigen, dass sie mehr Klasse hat, als manche ihrer Fernsehfilme vermuten lassen.
Ein Film zum hemmungslosen Mitlachen- und auch Rosenmüllers Formel scheint sich zu bestätigen. Denn Sebastians großes Sündenregister wird durch ein hohes Maß an Tatendrang ausgeglichen- um ein bisschen Glück herauszuschlagen, hilft also nur noch ein möglichst geringes Gewissen. Gewissen hat er zwar, und zwar meistens ein schlechtes. Aber Skrupel- nicht wirklich.
Gesehen von Johannes Prokop
Diese Doku ist darstellerisch so vielseitig, dass alle Altersgruppen hieran ihre Freude haben. Ein mit Fakten geladener und anschaulicher Film zugleich.



