Das Filmevent im Ort der legendären Künstlerkolonie feierte in diesem Jahr ein kleines Jubiläum und hat gleich vier statt der ausgelobten drei Preise vergeben. Ganze drei Tage und vor allem Nächte lang feierte das Festival an der Ostseeküste wieder das deutsche Kino und präsentierte (kuratiert vom künstlerischen Leiter Volker Kufahl) ein reiches Programm an Spielfilmproduktionen. Neue Deutsche und Mutige Filme zu entdecken, hat sich das Festival auf die Fahnen geschrieben.
Der Ort ist magisch und viele der Festivalbesucher sind Einheimische oder Stammgäste, sie waren schon in den früheren Jahren hier. Wer im November hierher kommt, ist nicht zum Baden da. Es ist die zauberhafte Natur, sind die Lichtstimmungen, die originellen Häuser von Ahrenshoop, welche die Besucher anlocken.
Zentrum des Festivals ist das Hotel THE GRAND, dessen Direktor, Oliver Schmidt ein unerschütterlicher Filmfan ist. Hier werden die Filme allabendlich vorgeführt, wird mit den eingeladenen Filmemacher-inne-n diskutiert, kann man auch nach den Filmen ungewungen mit den Filmschaffenden reden. Die Ahrenshooper Filmnächte werden von Filmbegeisterten organisiert, das Engagement ist fantastisch und das Filmfest selber ungezwungen und trotz der Fokussierung auf Deutsches Kino zugleich kritisch und weltoffen.
Im Sonderprogramm zeigten die Vorjahresgewinnerin Christine Repond ihren ersten Kinofilm SILBERWALD (CH 2011, 85 min), Regisseurin Annekatrin Hendel ihren Film SCHÖNHEIT UND VERGÄNGLICHKEIT (D 2019, 79 min) sowie Elke Rössler, Drehbuchautorin ihren VERRÜCKT NACH LIEBE – MADLY IN LOVE (CH/D 2010, 82 min). Alle drei sind Stipendiatinnen im Künstlerhaus Lucas.
Drei Preise sind ausgelobt, über zwei davon hatte die Jury, bestehend aus Kathrin Angerer, Max Moor und Henry Hübchen, zu entscheiden. Der dritte Preis ist der Publikumspreis. Zwei der Preise sind mit Aufenthalten verknüpft, der eine umfasst zwei Wellnesstage für zwei Personen im Hotel THE GRAND, gestiftet vom Hotel, der andere ein Arbeitsstipendium,- einen einmonatigen Aufenthalt im Künstlerhaus Lukas sowie ein Stipendiengeld in Höhe von 2000,- Euro, gestiftet vom Künstlerhaus und der Kurverwaltung. Der Preis für den besten Film, bedeutet ein Preisgeld von 2000,- Euro, die das Ostseebad Ahrenshoop stiftet.
Die Preisträger 2019
Das Flugzeugdrama „7500“ von Patrick Vollrath gewinnt den Hauptpreis
Der Zuschauerpreis ging an „Mein Ende. Dein Anfang“ von Mariko Minoguchi
Das Stipendium wurde in diesem Jahr, weil die Jury sich nicht so recht einigen konnte, überraschend zweimal vergeben:
Ein zweites, vom Hoteldirektor spontan gestiftets Stipendium, einen einmonatigen Hotelaufenthalt, geht an „Sag Du es mir“ von Michael Fetter Nathansky
Das ebenfalls einmonatige Stipendium, ein Aufenthalt im Künstlerhaus Lucas geht an „Pelikanblut“ von Katrin Gebbe
Mit einem locker-festlichen Empfang gingen die Ahrenhooper Filmnächte zu Ende.