Seltsam, wie sehr sich Drehbücher und ihre daraus resultierenden Filme doch unterscheiden, was die Vorstellungen von Bedeutung angeht. Vor allem jüngere Autoren und Regisseure wollen in ihren Filmen von ganz besonders Wichtigem erzählen und verwechseln dabei oft vordergründige Ereignisse mit wirklicher Bedeutung.
Wird ein Film bedeutsamer, wenn darin Jemand darin stirbt, wenn geschossen wird, wenn Seuchen ausbrechen, Überfälle stattfinden oder Menschen röchelnd zu Boden gehen? Wenn man noch nicht zuviel Erfahrung mit dem Geschichtenerzählen hat, ist der Wunsch groß, mit seinem ersten oder zweiten Film von Wichtigem zu künden und weil einem vielleicht mit Zwanzig, ja selbst Dreißig meist noch die Lebenserfahrung fehlt, dies wirklich einschätzen zu können, wähnt man das Vordergründige, das Atem und Leben Raubende als Träger von Bedeutung.
Kein Wunder, bekommt man es doch oft genug vom so genannten kommerziellen Kino und dem Fernsehen genau so vorgemacht. Und vielleicht ist auch die Welt, die wir durch Werbung und Medien gespiegelt bekommen, ein wenig auch so, dass alles etwas lauter, schriller, ungewöhnlicher sein muss um aufzufallen. Doch Auffallen ist nicht die Hauptaufgabe einer guten Filmgeschichte, vielmehr soll sie berühren, ganz leise und zugleich kraftvoll und unausweichlich.
Denn die wahre Bedeutung liegt in den Seelen der Menschen, in ihren Hoffnungen, Ängsten, Wünschen und Sehnsüchten. Und was von all dem während so eines Filmes eintreten wird. Das kann manchmal etwas ganz Kleines, Leises sein. Eine Hand, die die eines anderen Menschen nach langem Zögern oder Sehnen berührt.
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