Daten |
Flight Plan 88min, USA 2005 REGIE: Robert Schwentke DARSTELLER: Jodie Foster (Kyle Pratt), Peter Sarsgaard (Gene Carson), Sean Bean (Captain Rich), Erika Christensen (Fiona), Marlene Lawston (Julia) |
Regie: Robert Schwentke
Kinostart: 20. Oktober 2005
Kyle Pratt hat einen schweren Schicksalsschlag erlitten. Vor wenigen Tagen ist ihr Mann bei einem Unfall ums Leben gekommen. Zusammen mit ihrer Tochter macht sie sich auf den Weg den Leichnam ihres verstorben Mannes von Berlin nach Washington zu fliegen. Als Sie sich im Flugzeug für einen kurzen Moment schlafen legt, verschwindet in der Zwischenzeit plötzlich ihre Tochter. In 10.000 Meter Höhe beginnt Sie ihr Kind zu suchen, weit kann es ja nicht gekommen sein. Doch das Kind ist spurlos verschwunden. Die Situation spitzt sich noch weiter zu, da niemand in dem Flugzeug behaupten kann, das Kind überhaupt an Board gesehen zu haben.
Der Zuschauer wird zu Beginn des Films Stück für Stück in die Geschichte eingeführt. Zusammen mit den Darstellern erleben wir alle Abschnitte von der Fahrt zum Flughafen bis hin zum Einchecken am Terminal. So wird auch ganz bewusst der Zuschauer auf den Flug vorbereitet. Das Verschwinden des Kindes löst dann wellenartig eine drastische Spannungssteigerung aus. Die Intensität der Suche, die steigende Dramatik und Verzweiflung werden sehr realitätsnah dargestellt. Die Situation im Flugzeug wirkt verstörend und beängstigend. Vor allem als erste Zweifel entstehen, ob das Kind überhaupt je an Bord gewesen ist, denn niemand von der Crew oder den Insassen kann sich an das kleine Mädchen erinnern. Kyle Pratt beginnt an sich selbst und ihrer Wahrnehmung zu zweifeln. Doch dann endet der anfängliche Steilflug des Filmes und die Geschichte wird mehr und mehr vorhersehbar und abstruser. Ohne zu viel von der Handlung verraten zu wollen muss man sagen, dass der Film zu Beginn zwar stark startet, sich dann aber ein Druckverlust in 10.000 Meter Höhe ereignet und die ganze Spannung zu Absturz verdammt wird.
Fazit: Flight Plan erleidet, nach einem starken Start, aufgrund eines immer schwächer werdenden Drehbuchs leider eine Bruchlandung. Übrig bleibt ein durchschnittlich guter Flugzeugthriller, der vor allem durch seine hervorragende Besetzung, allen voran Jodie Foster und auch Peter Saarsgard, der als lethargisch ruhiger Sky Marshal sehr beeindruckt, punkten kann.
Gesehen von Alwin Binder
Fluch der Karibik 2
Daten |
Fluch der Karibik 2 150 Min., USA 2006 REGIE: Gore Verbinski DARSTELLER: Johnny Depp, Orlando Bloom, Keira Knightley, Bill Nighy |
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Regie: Gore Verbinski
Kinostart: 27. Juli 2006
Diesmal sieht sich Captain Jack Sparrow (Johnny Depp), gerade erst dem Fluch der Black Pearl entkommen, mit einem neuen lebensbedrohenden Abenteuer konfrontiert: Denn Jack steht in lebenslanger Schuld bei Davy Jones (Bill Nighy), dem legendären Kapitän des Flying Dutchman und Herrscher über die Tiefen des Ozeans. Wenn er keinen Weg findet, den Bann zu brechen, ist er zu einem höllischen Leben nach dem Tode in ewiger Finsternis verdammt. Doch damit nicht genug: Jacks ausgesprochen existenzielle Probleme erweisen sich obendrein als Hindernis für die bevorstehende Hochzeit seiner Freunde Will Turner (Orlando Bloom) und Elizabeth Swann (Keira Knightley), die wider Willen in die andauernden Eskapaden des Kapitäns verwickelt werden ...
Mit dem zweiten Teil hat Produzent Jerry Bruckheimer es geschafft seine selbst auferlegten Erwartungen an den Film zu erfüllen. Den beiden Autoren Ted Elliott und Terry Rossi ist es gelungen eine noch abenteuerlichere, noch fantastischere Story zu schaffen, die noch witzigere und unmöglichere Situationen hervorbringt. Die Dialoge sind gleichermaßen spritzig und voller Wortwitz (unbedingt auf Englisch ansehen), was nicht zuletzt dem einmaligen Charakter Jack Sparrows zu verdanken ist. Johnny Depp verkörpert diesen Antihelden dermaßen gekonnt und authentisch, dass er dafür den Oskar verdient hätte. Auch die Bilder, die Verbinski und Wolski auf die Leinwand zaubern, sind noch beeindruckender als im ersten Teil. Zusammen mit der Makeup Künstlerin Ve Neill, die schon drei Oskars im Laufe ihrer Karriere gewonnen hat und für den ersten Teil eine Nominierung erhielt, sowie John Knoll, der für die visuellen Effekte auch bereits im ersten Teil nominiert wurde, werden all die aberwitzigen und imposanten Charaktere und Kreaturen des Films zum Leben erweckt.
Dies ist kein Film, der einen persönlich sehr bewegt oder zum Nachdenken anregt. Große Gefühle sucht man hier vergebens, aber das ist auch nicht das Ziel des Films, obwohl Sparrows Charakter jede Menge Potential bereithielte. Nein, dieser Film bietet mehr als zwei Stunden bester Unterhaltung für all diejenigen, die mal wieder eine gut durchdachte Piratenstory mit all der Mystik und dem Fantastischen, das dazugehört erleben wollen.
Äußerst sehenswert.
Gesehen von Alexander Truxa
Fly Me To The Moon 3D
Daten |
Fly Me To The Moon 3D 84 Min., BE 2008 REGIE: Ben Stassen |
Regie: Ben Stassen
Kinostart: 18. Dezember
Mit "Fly me to the Moon" bringt Ben Stassen den ersten abendfüllenden 3D- Film auf die Leinwand, der von Anfang an in jedem Bereich der Produktion so gestaltet wurde, dass die Möglichkeiten die das Format bietet voll ausgeschöpft werden.
Als „Location" für das Abenteuer von drei jungen Fliegen hat Ben Stassen das dafür prädestinierte Weltall gewählt. Zeitlich befinden wir uns im Jahre 1969. Der Start der Apollo-Mission zum Mond liegt kurz bevor. Durch die Heldengeschichten seines Großvaters inspiriert beschließt der Fliegenjunge Nat die Gelegenheit zu nutzen und sich mit seinen Freunden IQ und Scooter in die Helme der Crew der Apollo 11 zu schmuggeln, und als blinde Passagiere mit der Raumfähre zum Mond zu fliegen.
Aus der Angst der Fliegenmütter um ihre Söhne entwickelt sich langsam Stolz, und bald freut sich das ganze Fliegendorf über die ersten Fliegen im Weltall. Doch Nat und seine Freunde bleiben nicht lange unentdeckt, und so müssen die drei kleinen Helden sich immer neuen Herausforderungen stellen. Vor allem der verfressene Scooter bringt die Jungs mit seinem ewigen Hunger immer wieder in Gefahr. Außerdem haben Fliegen in der Sowjetunion von den amerikanischen Fliegen an Bord der Raumfähre erfahren und schicken den fiesen Fliegenspion Igor, damit dieser von der Kontrollstation aus eine sichere Landung verhindert. Doch die frühere russische Geliebte von Nats Großvater erfährt von den bösen Plänen ihrer Genossen und fliegt nach Amerika, um die Apollo-Mission vor dem Scheitern zu retten. So entwickelt sich Nats Wagnis zu einem Abenteuer von einer ganzen Gruppe von Fliegen.
Wie unschwer zu erkennen ist, handelt es sich bei der Geschichte um eine bewährte Formel für Abenteuer für Jung und Alt. Aber tatsächlich rückt die Dramaturgie bei einem Spektakel wie 3D in den Hintergrund. Wenn eine Figur von viel Unschärfe umgeben ist, hat man das Gefühl, als müsse man nur die Hand ausstrecken und schon könne man die Gestalt berühren. Da gibt es, in 2D würde man sagen, Kamerafahrten durch einen Maschendrahtzaun auf einen Schrottplatz und dann taucht man immer tiefer in die Weiten der Graslandschaft zu den Fliegen ein. Dies geschieht alles, ohne dass es für die Augen sonderlich anstrengend wäre. Vor allem beeindruckend sind aber die Bilder im Weltraum, wenn sich z.B. die Kapsel von der Trägerrakete abkoppelt, während die Erde im Hintergrund ihre blaue Schönheit offenbart. Ben Stassens Feingefühl den jungen Zuschauern gegenüber ist ebenfalls bemerkenswert. Er hält die Spezialeffekte so in Grenzen, dass die Kinder nicht erschrecken.
Dass es sich bei den drei Helden um drei Jungen handelt, überrascht etwas, denn ein Mädchen in der Truppe hätte mehr Identifikationsfläche für die Mädchen im Publikum geboten. Später entpuppen sich zwar die Mutter von Nat und die russische Geliebte des Großvaters als schlagkräftige Frauen, aber viel Raum zur Identifikation bieten diese Frauen dem jungen weiblichen Publikum auch nicht.
Ästhetisch ist die Knetfiguren-Ähnlichkeit der Menschen zu bemängeln. Nicht nur, dass die Menschen aussehen wie die Figuren in dem Puppenhaus, in dem die Fliegen wohnen, sondern sie bewegen sich auch ungelenk. Das bringt die Fliegen dem Zuschauer näher und schließt die Identifikation mit den Menschen fast vollständig aus. Dies macht in gewisser Weise auch Sinn, ist aber gleichzeitig befremdlich.
Zum Ende des Films gibt es einen Epilog von Edwin Aldrin, der erklärt, dass es in Wirklichkeit keine Fliegen während der Apollo 11 Mission gab. Dieser Epilog ist meiner Meinung nach überflüssig und trägt zu dem Film nichts Neues bei.
"Fly Me To The Moon 3D" ist für alle Fans von Trickfilmen und 3D-Filmen geeignet. Ben Stassen erschafft scheinbar grenzenlose 3D-Welten. Diese Technik steht noch am Anfang, und es bleibt spannend, was auf diesem Gebiet in den nächsten Jahren geschieht.
Gesehen von Mareike Dobewall