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Die Entdeckung der Currywurst

 

Die Entdeckung der Currywurst

Daten

Die Entdeckung der Currywurst

106 Min. Deutschland 2008

REGIE: Ulla Wagner
DREHBUCH: Ulla Wagner
KAMERA: Theo Bierkens
SCHNITT: Corinna Dietz
MUSIK: Christine AufderHaar

DARSTELLER: Barbara Sukowa, Götz Schubert, Anja Dihrberg, Alexander Khuon, Branko Samarovski

 

Regie: Ulla Wagner

Erscheinungstermin der DVD: 24. April 2009

Die Novelle "Die Entdeckung der Currywurst" von Uwe Timm aus dem Jahr 1993 wurde von der Regisseurin Ulla Wagner verfilmt. In diesem Spielfilm verkörpert Barbara Sukowa, Lena Brückner, eine Frau in den besten Jahren. Die Geschichte beginnt in Hamburg im Frühjahr 1945 kurz bevor der zweite Weltkrieg verloren wurde und somit endete. Bei einem Kinobesuch, welcher einer der wenigen Abwechslungen vom Kriegsalltag war, begegnet Lena dem jungen Marinesoldaten Hermann Bremer, gespielt von Alexander Khuon. Dieser ist zu dem Zeitpunkt abkommandiert worden zum "Endkampf an der Heimatfront" abkommandiert worden. Gemeinsam suchen sie Schutz in einem Luftschutzkeller in der Nähe des Kinos. Nach der Entwarnung nimmt sie ihn mit nach Hause. Nach einer Liebesnacht bietet sie ihm an, bei ihr zu bleiben und sich in ihrer Wohnung in den letzten Kriegstagen dort zu verstecken. Dies tut er auch und gilt damit als Fahnenflüchtiger. Somit begint für beide eine gefährliche Liebesbeziehung, welche sie unter allen Umständen vor allen anderen geheim halten müssen. Lena, die sich in all den Kriegswirren, oft einsam fühlt blüht auf, nur Hermann der leidet nach anfänglicher Euphorie, unter dem ständigen Eingesperrtsein und der Angst davor entdeckt zu werden. Lena ist verheiratet, ihr Mann ist in Russland an der Front, ihr Sohn dient auch im Krieg. Auch Hermann ist verheiratet und hat ein neugeborens Kind, was er aber Lena verschweigt und sie nur durch Zufall herausfindet. Aufgrund dieser Tatsache verschweigt sie ihm das nahe Kriegsende, um mit ihren Liebhaber noch soviele gemeinsame Tagen und Nächte verbringen zu können wie möglich. Bremer möchte das baldige Kriegsende durch den Einmarsch der Engländer nicht wahrhaben und dichtet sich seine eigene Wunschwelt. Auch dann nicht, als Lena ihm mit Bilder des Massenmordes an den Juden konfrontiert. Bremers Reaktion (blauäugig, naiv, engstirnig) hin kann sie sich nicht mehr zurückhalten und schreit ihn an das der Krieg verloren und zu Ende ist. Daraufhin verlässt Hermann Lena ohne ein Wort. Nach dem Krieg ist sie auf der Suche nach etwas Neuem, dass ihr finanziell das Überleben sichert. Durch viele Zufälle und Erinnerungen an alte Zeiten mit Hermann erfindet sie die Currywurst und betreibt eine Imbissbude die ihr Markenzeichen wird. Im Laufe des Film kehren auch Lenas Mann und Sohn nach Hause, doch im Krieg ist sie selbstständig und emanzipiert geworden, und schmeißt deshalb ihren Mann bald daraufhin aus der Wohnung und somit auch aus der bisherigen Lebensgemeinschaft. Am Ende des Filmes treffen sich beide nocheinmal zufällig zum letzten Mal an Lenas Imbissbude, nach einem kurzen Gespräch gehen sie auseinander.

Der Film bedient jedes Klischee, welches man mit der Nachkriegszeit verbindet. Zum einen da die Männer meist im Krieg waren und die Frauen alleine über die Runde kommen mussten, werden sie so dargestellt als ob sie keine anderen Probleme hätten aus irgendwoher einen Mann und ein bisschen Liebe zu bekommen.
Ein weiterer Makel, ist die ziemlich platte Story die dreiviertels des Films aus dem sich liebenden Paar besteht. Außerdem erfährt man ziemlich wenig, über die Entdeckung der Currywurst, deswegen kann man auch den Titel etwas unpassend empfinden. Des weiteren sind die schlechten Dialoge erwähnenswert, welche sehr steif und starr wirken. Zudem werden alle Reaktionen und Aktionen von Lena sehr romantisiert. Als sie zu einem Verhör an ihrem Arbeitsplatz der Lebensmittelbehörde muss, bekommt man den Eindruck, sie realisiert die Gefahr der Situation nicht, geblendet durch ihre Liebe zu Hermann. Der Film ist an manchen Stellen etwas realitätsfern. Man kann auch sagen: das Glück ist mit den Dummen. In einer Szene vergnügen sich Lena und Hermann wild auf dem quietschenden Bett und machen sich keine Gedanken darüber, vielleicht gehört und somit entdeckt zuwerden. Auch die kalte, abgeklärte und emotionslose Reaktion von Lena, als ihr Mann und Sohn ohnen einen Kratzer nach Hause kommen, ist sehr fragwürdig.

 

Gesehen von Miriam Korzin

 

© 1999-2009
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