Längst sind die Smartphones nicht mehr aus unserer Arbeits,- und Lebensrealität wegzudenken, obwohl es manchmal vielleicht gar nicht so schlecht wäre. Sie ersetzen vieles, was früher umständlicher um nicht zu sagen unpraktischer war, deshalb lohnt es sich, mal genauer anzuschauen, welche Apps da für welche Aufgaben besonders zu empfehlen sind. Unser Schwerpunkt liegt auf der Frage, was unsere Produktivität steigert und was uns hilft, unsere Ideen und Gedanken strukturiert festzuhalten. Nicht nur für Drehbuchautor*Innen sondern für Jeden, der Ideen und Gedanken festhalten möchte, sind die folgenden Apps möglicherweise Game-Changer...
To Do Listen
Beginnen wir mit jenen Listen, die uns helfen, Versäumnisse zu vermeiden und vielleicht auch den inneren Schweinehund, die eigene Trägheit zu überwinden. Die Rede ist von "To Do Listen", die im Grund genommen die digitale Umsetzung des guten alten Business-Kalenders sind, allerdings viel raffinierter und effektiver. Sie gibt es inzwischen in diversen digitalen Varianten, manche, die mal populär waren, sind auch schon wieder verschwunden oder einfach nicht mehr so gut gepflegt worden. Diese Apps leisten mehr oder weniger gute Arbeit, tun etwas, was man theoretisch auch auf Papier erledigen könnte. Aber wer will das schon? Sie strukturieren Ideen als Projekte oder terminieren Aufgaben mit Fälligkeiten. Nicht nur für Produzent*Innen ein absolutes Muss.
- Vor Jahren war beispielsweise "Wonderlist" noch gut, inzwischen gibt es bessere Alternativen.
- Trello ist mittlerweile auch nicht mehr so optimal.
- Things
- Todoist hat inzwischen einen guten Ruf, man bekommt es auch in einer free-Version und das Programm tut, was es soll.
Notiz-Apps
Ganz gleich ob man einfach nur Gedanken, Beobachtungen, Drehbuchideen oder sonstige Notizen festhalten möchte, die Möglichkeit, diese zu speichern, sie zu sortieren und seine Sammlung auch durchsuchen zu können, hat definitiv Vorteile gegenüber dem guten alten Notizzettel. Wer früher in der analogen Zeit noch zahllose Notizzettel auf A4 Blätter angeheftet und diese dann in Aktenordnern, bestenfalls durch Trennblätter grob sortiert, aufbewahrt hat, weiß viele Geschichten über die mühsame Suche nach einer bestimmten Aufzeichnung zu erzählen. Hier sind moderne Apps definitiv im Vorteil, insbesondere wenn sie über viele Schnittstellen und Formate verfügen. So kann es für manche Anwender`*Innen sehr vorteilhaft sein, Sprachaufnahmen, die man wie eine Sprachnachricht ins Handy spricht, zum Beispiel mit "Otter.ai" aufzunehmen, diese automatisch in Text umzuwandeln und diesen dann beispielsweise in "Notion" oder "OneNote" weiterzubearbeiten, zu strukturieren und zu sortieren. Dazu ist zu sagen, dass Evernote, OneNote und Notion die Platzhirschen in diesem Bereich sind. Praktisch alle Notizprogramme versprechen, ihren Anwendern dabei zu helfen, deren Gedanken und Notizen irgendwie strukturiert zu organisiseren.
Viele dieser Apps ködern die User mit Free Versionen, die seit Jahren mit immer weniger Funktionen ausgestattet worden, damit die User sich einerseits an die Programme gewöhnen, andererseits aber auch recht schnell wichtige Funktionen vermissen und nach der Kaufversion verlangen.
- Evernote ist ein Klassiker in dem Bereich und hier gilt was wir über das Problem mancher Free-Versionen bereits erwähnt haben. Kauft man dann das Programm, muss man mit erheblichem Zeitaufwand rechnen, all die Funktionen zu erlernen.
- OneNote ist ebenfalls ein Klassiker, mit dem man nicht nur Textnotizen sondern auch Audio, Bilder, Tabellen etc. abspeichern kann. Das Programm ahmt die Idee von Aktenordnern und Trennblättern und Reitern nach und ist vor allem für die Zusammenarbeit mit anderen Microsoft Office Programmen optimiert.
- UpNote hat nicht nur einen ähnlichen Namen, es kann auch ähnliche Leistungen vollbringen wie das Microsoft Vorbild. Auch hier gibt es einzelne Notizbücher die einem im Home-Bildschirm angezeigt werden. Und auch hier ist es möglich, außer Text diverse Elemente wie Zeichnungen und Bilder einzufügen.
- Google Keep ist tatsächlich kostenlos und arbeitet logischerweise mit allem, was Google so an Anwendungen anzubieten hat, am besten zusammen. Also Googles Textverarbeitung oder auch der Google Kalender. Es ist möglich, neben Notizen auch Zeichnungen oder Bilder abzuspeichern.
- Die App "Bear Markdown Notes" gibt es nur für Apple Produkte. Zu den besonderen Stärken des Programms zählt die Möglichkeit, Schlagworte zu den Notizen und gespeicherten Elementen abzulegen, welche das Auffinden erleichtern.
Wer mit seinen Notizen in anderen Programmen, beispielsweise Word zum Drehbuchschreiben oder für Artikel etc. weiterarbeiten möchte, sollte darauf achten, dass die Notizen nicht in irgendweinem proprietären Format, sondern in einem allgemein nutzbaren Austauschformat abgespeichert werden. Andernfalls ärgert man sich über Inkompatibititäten, über falsche Formatierungen, Umbrüche und mehr oder alle Markierungen oder Schlagwörter die man in der App gesetzt hatte, sind einfach verschwunden.
Mindmapping & Ideenstruktur
Möchte man seine Ideen und Gedanken bereits auf dem Smartphon oder Tablet für eine bessere Übersicht visuell organisieren, so gibt es in diesem Bereich auch ein paar wenige Apps die das ermöglichen.
- "SimpleMind" oder "MindNode" sind Anwendungen, die es möglich machen, seine Einfälle und Gedanken als Mindmap zu visualisieren.
- "Milanote" Das Programm verknüpft Notizen, Bilder, Links und Aufgaben auf einer virtuellen Pinwand.
Hilfmittel Spracheingabe
Wenn es besonders schnell gehen soll, wenn man einen Vortrag anhört oder man schlicht keine Lust auf das Eintippen hat, können einem Spracheingabetools das Leben erleichtern. Mit Hilfe des Mikrofon-Symbols auf der Tastatur oder mit Siri/Google Assistant lässt sich Audio aufzeichnen und weiterverarbeiten.
- "Otter.ai" kann auf Apple-Smartphones und Tablets Sprache aufnehmen und automatisch in Text umwandeln.
- "Google Recorder" (nur Android) ist das Androis Pendant und kann das gleiche leisten,- es transkribiert automatisch Texte und macht sie durchsuchbar.
Weitere Smartphone Hilfsmittel
- Wenn es schnell gehen muss, können einem Widgets auf dem Startbildschirm schnelleren Zugriff auf Notizfunktionen ermöglichen. Viele Notiz-Apps besitzen eigene Widgets.
- Wer einen Eingabestift besitzt, kann auch mit Handschrift-Eingaben arbeiten beispielsweise in GoodNotes, Notability (iOS) und Noteshelf.
- Darüber hinaus gibt es auch noch die gute alte Texterkennung (OCR) im Prinzip so etwas wie ein Scan mit Texterfassung,- hier helfen Google Lens oder Adobe Scan weiter.
- Und natürlich kann man auch Fotos als Ideenspeicher verwenden.
Je nach Einsatzzweck können auch Bluetooth-Tastaturen für längere Texteingaben oder auch Ansteckmikrofone, die bessere Sprachqualität liefern, die Arbeit mit dem Smartphone optimieren. Nicht immer sind die kostenpflichtigen Apps besser als die kostenlosen Apps, man sollte sich das genauer anschauen und nach den eigenen Bedürfnissen entscheiden. Was nützen einem aufgeblasene und unnötig komplexe Kauf-Apps, wenn man eigentlich nur einfache Funktionen sucht? Weitere Apps für Dreharbeiten, Kameraleute und mehr findet Ihr hier