Ein digitaler Profi Standard
Es sind eher die hochwertigeren, teureren Geräte, die mit einer SDI Schnittstelle ausgestattet sind. An semiprofessionellen oder an Amateurgeräten kommt diese erst gar nicht vor, obwohl sie viel robuster ist, als all die winzigen Stecker, aus denen man sonst digitale Video- und Tonsignale herausbekommt. Grund genug, ein wenig genauer hinzuschauen.
Praktisch alle digitalen Videosignale, die nicht komprimiert werden, transportiert man über SDI (die Abkürzung für "Serial Digital Interface"). Dabei handelt es sich, wie bei hochwertigen analogen Videosystemen um ein Komponentensignal, also die Farbsignale werden alle getrennt übertragen.
Während in der Analogen Welt dafür drei BNC- Buchsen (und entsprechend drei Kabel) benötigt werden, werden diese im digitalen Signal so verschachtelt, dass sie über ein einziges Kabel geschickt werden können. Die SDI Schnittstelle benötigt also nur eine BNC Buchse.
Für die Verbindung zwischen SDI-Geräten verwendet man Koaxialkabel (RG-59) mit BNC-Steckern und 75 Ohm Impedanz. Der Signalpegel hat 800 mV.
Bei normalem 4:3 Signal können die Kabel maximal 300 Meter lang sein, wenn man für 16:9 höhere Datenraten benötigt, reduziert sich die maximale Länge auf ca. 100 Meter.
In der professionellen Studiotechnik werden heute die meisten Signale digital übertragen. SDI wird hierbei sowohl für die Aufzeichnung als auch für Live-Übertragungen verwendet um die Bild- und Tonsignale in Echtzeit zu transportieren.
Alle Signale auf einer Buchse
Neben dem digitalen Videosignal werden gleichzeitig Timecode und bis zu 16 Audiokanäle über SDI transportiert. Die Farbinformation ist standardmäßig auf 4:2:2 begrenzt, was einer Quantisierung von 8 Bit entspricht.
Typische Geräte mit SDI: DIGIBETA, XDCAM, DVCPRO, DVCAM
Datenrate: 4:3 Komponenten: 270 Mbit/s 16:9: 360 Mbit/s
Auch wenn es eigentlich gar nicht notwendig wäre, unterscheidet man SDI und HD-SDI voneinander. In der HD Variante gibt es Sonderformen, die auch eine höhere Farbinformation transportieren können.
HD-SDI
Standards haben den großen Vorteil, dass sie bewährt und weit verbreitet sind. Die Übertragung von Bild- und Tonsignalen über BNC ist eine mechanisch robuste und zuverlässige Angelegenheit. Die bereits vorhandenen alten BNC Kabel aus der analogen Welt können weiter verwendet werden, vorhandene Studioverkabelungen müssen nicht für die Umstellung auf HD herausgerissen werden.
Die Übertragung auch über große Distanzen ist störsicher, kennt die Dämpfungen und Störungen anderer Schnittstellen nicht.
HD-SDI überträgt die Signale mit der höchstmöglichen Qualität. Es kann sowohl 720p als auch 1080i Signale bedienen. Dies ist in jedem Fall der Ausgabe und Übertragung per analogen Komponenten vorzuziehen.
Typische Geräte mit HD-SDI: HDCAM, XDCAM HD, DVCPRO HD;
HD 1,485 Gbit/s Digital-Kino: 2,97 GBit/s
Einige anspruchsvolle HDV-Kameras, etwa von Canon oder JVC, die durch Komprimierung das eigentlich hochwertige Bild spürbar verschlechtern, besitzen auch HD-SDI Ausgänge. Bei Studioproduktionen oder wenn man auf eine externe Festplatte direkt aufzeichnen kann, erlaubt diese Schnittstelle, auch mit diesen HDV Kameras deutlich höherwertige Aufnahmen zu machen.
Die genauen technischen Spezifikationen sind im Normblatt SMPTE 292M PAL (259M/NTSC) und ITU-R BT 656 festgelegt.