An jedem Ort der Welt, immer dann, wenn man Zeit hat, Regie, Drehbuch oder Produktion online lernen
Movie-College,- die größte Online Filmschule weltweit ist weitaus mehr als eine Lern,- und Wissensplattform für Film und Medien. Es ist auch Ort für Diskussionen und Austausch, es betreibt aktive Medienpolitik, es forscht und fördert aktiv Nachwuchs, Quereinsteiger, Studierende, Schüler und Neugierige.
Ziele/Aufgaben
Entfaltung von Kreativität sollte keine Frage der Herkunft oder großer finanzieller Möglichkeiten sein. Sinn des Movie-College ist es, allen Interessierten Wissen über Film, Regie, Drehbuch und Produktion sowie die verwandten oder damit verbundenen Medien zugänglich zu machen. Dies schließt auch zahlreiche Informationsquellen mit ein, die Produktionsfirmen im Allgemeinen als Verschlusssachen betrachten.
Movie-College Team
Hauptautor, Chefredakteur und Herausgeber des Movie-College ist Prof. Mathias Allary.
Teammitglieder im Büro München seit 1999 (Auswahl):
Amaya González Bravo |
Marie Hoepner |
Miriam Korzin |
David Preute Boris Bertram Esperanza Rivera Vollmer Raoul Kevenhörster Judith Stobbe Matthäa Gerner Louise Rabl Daniela Hüller Caspar Dietrich Lena Seliger David Behnke Alpay Akcan Michael Stahl |
Inzwischen in Zeiten immer höherer Auflösungen längst von der Technik überholt, bietet dieser Artikel einen guten Eindruck, welche kleine Revolution hinter dem Wechsel von anlogen zu digitalen Videobandformaten steckte.
Wer eine 3-Chip Amateur-Kamera im Mini-DV-Format sein Eigen nennt, kann damit im Prinzip Videofilme für professionelle Verwertung drehen. Filme, die mit kleinem Budget entstehen und sendefähig sind.
Die Fernsehanstalten investieren aus Ersparnisgründen verstärkt in Profigeräte auf Mini-DV Basis, wie etwa die Sony PD 170, die Canon XL 1 oder die Panasonic AG-DVX 100. Neue Berufsbilder wie der Videoreporter sind durch diese kompakten Geräte überhaupt erst denkbar. (Ob das wünschenswert ist, steht auf einem anderen Blatt.)
Vor allem für Nachrichten, Reportagen oder Kurzbeiträge werden die kleinen Kameras immer öfter eingesetzt. Aber auch im Szenischen Bereich greift man bereits zu den kompakten Bildmaschinen.
Allerdings sollte man die Stärken und die Schwachpunkte der Kameras und des Formats kennen, um ein optimales Ergebnis erzielen zu können. Hier einige Stichpunkte, die sich teils als Wunschzettel, teils als Manifest lesen lassen. Den Geräteherstellern sind viele dieser Punkte bewusst, allein die Not, sich von den deutlich teureren Vollformat DV- Profigeräten abzusetzen, hat bisher dafür gesorgt, dass viele Fragen offen bleiben.
Schwachstellen
1. Schwierigkeitsgrad- Die Schärfe lässt sich nur sehr schwer im Sucher oder dem Display beurteilen. Eigentlich muss das Bild schon extrem unscharf sein um den Eindruck knackiger Schärfe auf dem Display zu zerstören. Häufig weicht der auf dem Display dargestellte Ausschnitt vom aufgezeichneten Bildausschnitt ab.
2. Die Optik verfügt über keinen echten Schärfering und keine Skala. Auch die Blende lässt sich häufig nicht fein genug stufen. Je mehr Zwischenschritte es gibt, desto besser.
3. Die Reserven des Formats tendieren gegen Null. Deshalb kann es leicht zu Drop-Outs kommen. Das ME-Bandmaterial arbeitet mit 8 Bit Quantisierung und komprimiert dank Algorythmen wie DCT um den Faktor 5:1
4. Die mitgelieferten Sonnenblenden möchte man gerne durch echte Kompendien ersetzen.
5. Die Toneingänge als 3,5mm Miniklinke sind eine Katastrophe, die Adapter auf XLR häufig störanfällig.
6. Die Farbauflösung ist mit 4:2:0 schlechter als sie bei S-VHS oder Hi8 war, ein deutlicher Rückschritt, der sich bei der Farbkorrektur von DV Material schmerzlich bemerkbar macht. Gegenüber professionellen Fernsehformaten ist die Farbauflösung um 50% reduziert. Das erhöht das Grundrauschen und erschwert farbsensible Aufgaben wie etwa Chromakeying, welches für Stanztricks aller Art benötigt wird. (Lediglich DVCPro 50 bietet hier bessere DV- Farbauflösung).
7. Die Möglichkeiten der Bildbeeinflussung sind häufig sehr begrenzt. Justagemöglichkeiten wie Gradation, Black Strech fehlen fast immer und bleiben Profikameras vorbehalten.
8. Die Zoomwippen erlauben zumeist nur zwei Geschwindigkeiten, schnell oder langsam, dazwischen gibt es nichts.
9. Profi Mini-DV Kameras basieren zumeist auf den Amateurversionen. Häufig sind die professionellen XLR Buchsen vor dem oberen Tragegriff angebracht, eine ungünstige Position um von dort aus zwei Mirkofonkabel von der Kamera herabbaumeln zu lassen.
10. Bisher bietet nur eine einzige Mini-DV Kamera (Panasonic AG-DVX 100) einen echten Vollbild-Modus an, Voraussetzung für eine Treppenfreie Ausbelichtung auf Film.
Archivierungs-Tipp: Mastering auf Digi Beta oder D9 ist sehr zu empfehlen, da ist auch die Archivierung über einen längeren Zeitraum zu gewährleisten.
Grundsätzliche Vorzüge:
1. Das Bandmaterial ist berauschend günstig. Eine 60 Minuten-Kassette ist beim Discounter für 3 Euro zu haben.
2. Man kann diesen Standard fast überall auf der Welt antreffen und Kassetten nachkaufen. Sie sollten trotzdem nicht der Versuchung erliegen, zuviel Material zu drehen, die Strafe folgt sonst im Schneideraum, wo Cutter in Bilderfluten ertrinken können.
3. Das unauffällige Kameraequipment erlaubt eine sehr zurückhaltende Drehweise. Dokumentarische Aufnahmen kann man damit viel authentischer machen als mit einer großen Beta- oder DigiBeta Kamera.
4. Die Kameras sind leicht und handlich, damit sind sie die idealen Reisebegleiter. Im Ausland kann man häufig ohne offizielle Drehgenehmigung einfach als Tourist seine Aufnahmen machen, was völlig andere Arbeitsmöglichkeiten eröffnet.
5. Spontaneres Drehen ist möglich, kleine Teams können sich mit ihren Schauspielern "on the fly" in eine gegebene Realität begeben und Spielfilmszenen drehen. Wählt man hingegen eine professionelle Kamera im DV- Format gehen die vorgenannten Vorteile sofort wieder verloren. Die Kameras werden groß, schwer, sperrig und fressen Akkuenergie.
6. Die Möglichkeit, einen Film zu drehen, bleiben nicht mehr wie früher den finanzkräftigen Produktionsfirmen vorbehalten. Das Format hat die Produktionsmittel demokratisiert.
7. Schnittprogramme für DV erlauben per Firewire ohne Digitalisierungskarten die direkte verlustfreie digitale Überspielung des gedrehten Materials auf den Schnittcomputer.
Indie-Format
Letztlich ist DV dass was in den 60er, 70er Jahren Super 8 war mit dem entscheidenden Unterschied, dass die Ergebnisse professionell weiterverarbeitet werden können. Entsprechend unterschiedlich ist aber auch die Qualität der Ergebnisse. Eine Kamera in der Hand macht noch keinen gestaltenden Filmemacher aus.
Auch wenn das Material günstig ist, Sie sollten sich jede Aufnahme gut überlegen und dafür, als wäre es Film, genau den optimalen Standpunkt und Ausschnitt auswählen. Man sollte auf jeden Fall versuchen, ohne Automatik zu arbeiten.
Auch wenn die wenigsten dieser Mini-DV Profis Wechseloptiken zulassen, so kann man mit zum Teil zum Lieferumfang gehörenden Vorsatzlinsen die Palette an Brennweiten etwas erweitern.
Belichtung und Tonpegel sollten unbedingt manuell eingestellt werden. Sonst pumpt bei Bewegungen oder Helligkeitsunterschieden dauernd die Helligkeit und der Ton wird lauter und leiser. Anders der Autofocus, wenn man keinen vernünftigen Schärfering an der Optik und keinen guten Kamerassi neben der Kamera hat, ist meistens die Schärfeautomatik sinnvoller.
Finger weg von niedlichen Zusatzeffekten wie Auf / Abblende, Titelgenerator in der Kamera etc. All das sind Spielereien, wenn derartiges benötigt wird, bearbeitet man das in der Postproduktion.
Will man professionell schneiden, so kann es problematisch sein, dass die Mini DVs bei jedem Ausschalten der Kamera Timecode-sprünge erzeugen. Man kann dies umgehen indem man das ganze Material durch Überspielen etwa auf DigiBeta mit einem neuen Timecode versieht und danach erst in einen Online Schnittplatz einspielt.