|
|
| Daten |
|
Duplex (Der Apartment-Schreck) 97 Min., Komödie USA 2003 REGIE: Danny DeVito |
| Links zum Film |
|
Das Movie-College haftet nicht für den Inhalt externer Seiten. |
Regie: Danny DeVito
Kinostart: 01. Juli 2004
Man nehme: ein junges Paar (Nancy und Alex) mit tollen Jobs (sie arbeitet bei einer Zeitung, er ist Buchautor) in einer pulsierenden Metropole (New York) und einem Traumhaus in Brooklyn. Schon ist sie fertig, die perfekte Story. Doch was noch fehlt, ist ein wenig Würze, welche die Suppe erst richtig schmackhaft macht. Damit also der Zuschauer nicht vollgesülzt wird von dieser "Perfektheit", muss natürlich irgend etwas schief laufen im Leben des frisch vermählten Paares. Und das tut es unter der Anleitung von Danny DeVito ganz gewaltig.
Alex (wie immer wunderbar verkörpert von einem urkomischen Ben Stiller) und Nancy (ordentlich gespielt von Drew Barrymore) sind auf der Suche nach einer Wohnung und finden ein Zweifamilienhaus in Brooklyn, was einfach wie Geschaffen für die beiden scheint. Neben all den Vorteilen, die dieses Haus bietet, müssen sie jedoch leider die unkündbare Mieterin Mrs. Connelly (Eilleen Essell) in Kauf nehmen, die im oberen Teil des Hauses lebt. Anfangs trösten sich die beiden jungen Leute mit der Vorstellung, dass die alte Frau sehr senil und auch schon sehr alt ist und bestimmt bald sterben wird. Doch falsch gedacht. Mrs Connelly ist natürlich quietsch fidel und topfit. So bricht also die schöne Welt des Paares zusammen und das Unheil nimmt allmählich seinen Lauf.
Sobald das Paar eingezogen ist, beginnt der Terror. Allmählich wird die ältere Dame aus der oberen Etage zum Nervfaktor. Alex, der Zuhause sein Buch fertig stellen will, während Nancy jeden Tag ins Büro geht, wird ständig von Mrs. Connelly um immer größer werdende Gefallen gebeten. Anfangs spielt er den hilfsbereiten jungen Mann, der eine alte Dame zur Apotheke und in den Supermarkt begleitet. Doch als sich die Arbeiten häufen und Alex keine Zeit und Ruhe mehr findet, sein Buch fertig zu stellen, wird aus Höflichkeit und ständigem Nachgeben langsam purer Hass gegen diese Frau. Das schöne Leben der beiden jungen Leute geht den Bach hinunter. Durch Mrs. Connelly wird das Haus zum Alptraum, Nancy verliert ihren Job und das Geld wird knapp. Alex und seine Frau stehen vor dem Aus. Das einzige, was noch helfen könnte: Die Alte muss weg! Fortan versucht das Paar nun Mrs. Connelly loszuwerden. Durch komische Mißgeschicke klappt dieses Vorhaben natürlich nicht und Alex und Nancy tappen dabei selber immer wieder in die Falle. Von ständiger Lärmbelästigung durch einen zu lauten Fernseher und einem Blasorchester, bis hin zu einer schweren Grippe und Verbrennungen am Körper, sogar eine Schußverletzung, alles ist dabei.
Dieser Film zeigt auf super lustige Weise, wie zwei unterschiedliche Welten aufeinander prallen. Was anfangs nur als kleine Unannehmlichkeit hingenommen wird, entwickelt sich nach und nach zum Kampf verschiedener Generationen. Die Story zeigt uns auf eine amüsante Weise ein altbekanntes Klischee, dass junge und alte Leute nicht zusammen leben können und führt uns in die Welt eines jeden Paares, das sich mit Schwiegermüttern bzw. Schwiegeromas herumplagen muss. Der Film hat einen überraschenden und sehr witzigen Schluß. Man fragt sich die ganze Zeit über, wie diese Story wohl ausgehen könnte. Alex und Nancy sinken mehr und mehr in den Abgrund und man grübelt ständig, wie die beiden das noch mal alles wieder gerade biegen wollen. Wer am Ende den Kürzeren zieht, das wird im Kino verraten!
gesehen von Caroline Klenke
Durst
|
|
| Daten |
|
Durst 133 min, Südkorea 2009 REGIE: PARK Chan-Wook DARSTELLER: SONG Kang-ho, KIM Ok-vin, KIM Hae-sook, SHIN Ha-kyun, PARK In-hwan, OH Dal-su,SONG Young-Chang, Mercedes Cabral, Eriq Ebouaney |
Regie: PARK Chan-Wook,
Kinostart: 15. Oktober 2009
Pitching Fachleute fordern gerne Inhaltsangaben in einem Satz ein. Bei diesem Film müsste dieser vermutlich so aussehen: Ein mit einem Vampirvirus infizierter Pfarrer, der sich in die Frau eines dauerhaft Kranken verliebt, eine Affäre zwischen besagter Frau und Priester, deren gemeinsamer Mord am bereits erwähnten kranken Ehemann, die Mutter des selben, die daraufhin wahnsinnig, ganzkörpergelähmt und stumm wird, aber es trotzdem schafft Freunden die Wahrheit über den Tod, ihres Sohnes zu vermitteln und am Ende ein Vampirpaar, dass von der eigenen Situation völlig überfordert, anfängt weiter zu töten, um anschließend freiwillig zu entscheiden, sich von der Sonne verbrennen zu lassen. Soweit der Versuch einer komprimierten Inhaltsangabe des neuen Films "Durst" von Chan Wook Park.'
Zunächst scheint es verwunderlich, das der für seine künstlerische Außergewöhnlichkeit und Eigenständigkeit bekannte koreanische Filmemacher, der für seinen Film "Oldboy" im Jahre 2004 bei den Filmfestspielen in Cannes mit dem großen Preis der Jury ausgezeichnet wurde, sich nun einem ganz besonderen Horrorgenre, nämlich dem Vampirfilm zuwendet. Denn von einem solchen erwartet der geneigte Zuschauer, dass diverse Klischees bedient werden. Doch wer dieses Werk sieht wird schnell feststellen, dass es weder etwas mit der Hollywood Neuschöpfung Twighlight, noch mit Genre Klassikern wie Nosferatu oder Dracula zu tun hat.
Originell erzählt Park die Geschichte des katholischen Pfarrers Sang-hyun, der sich freiwillig für ein Projekt zur Entwicklung eines Impfstoffes gegen ein Virus zur Verfügung stellt. Nach und nach bemerkt er, dass das einzige Mittel gegen die nachhaltigen Wirkungen des Virus, das Trinken von menschlichem Blut ist. Sang-hyun der versucht seinen Blutdurst zu stillen ohne dabei Menschen zu töten, ist die Figur in welcher sich der Unterschied zu den meisten Vampirfilmen äußert. Es handelt sich nicht um eine rücksichtslose Bestie die ohne Skrupel jedes menschliche Wesen anfällt das ihm in die Quere kommt. Hier geht es um einen Geistlichen, der ob seiner Vampirkrankheit in einen moralischen Konflikt gerät und Zuflucht bei Tae-ju, welche ihn verführt, ihn dazu bringt das Zölibat zu brechen, und letzten Endes auch dazu, sein gesamtes Weltbild über den Haufen zu werfen.
Weitere Besonderheiten des Films sind die Art wie Park eine völlig absurde Liebesgeschichte erzählt und der psychologische Konflikt, in den das Paar im späteren Verlauf des Films stürzt. Diesen stellt Park eindrucksvoll und verstörend dar, in dem er virtuos mit surrealen Bildern umgeht, welche Wahnvorstellungen und Halluzinationen des Paares zeigen.
So originell und ungewöhnlich der Film, der sich durch seine Vielschichtigkeit auch nicht eindeutig als Vampir- oder Horrorfilm kategorisieren lässt, ist, so schwierig ist auch genau dieser Überfluss an verschiedenen Erzählebenen für den Zuschauer. Park schafft es zwar diese komplexe Struktur, zu einer nachvollziehbaren Einheit zu verweben, doch hat man an einigen Stellen das Gefühl, dass der eine, der beiden wichtigsten Handlungsstränge den anderen frisst. Vampir- und Liebesgeschichte stehen sich letztlich gegenseitig im Weg. Die Liebesgeschichte, die Park teilweise in wirklich schönen, fast romantischen Bildern erzählt, hätte eventuell etwas mehr hervorgehoben werden können, dafür etwas weniger brachiale Gewalt und Blut gebraucht. Andererseits verstärkt gerade die extreme Darstellung von Gewalt den gegensätzlichen Eindruck der ruhigen Bilder.
Recht viel ist demnach an Konzept und der daraus resultierenden Umsetzung des Films nicht zu rütteln und so bleibt sein Erfolg schließlich am Geschmack und der psychischen Belastbarkeit seiner Zuschauer hängen.
Gesehen von Lion Bischof
© 1999-2009
Movie-College
Allary Film,
TV & Media




